Extre­mis­ten und Popu­lis­ten kom­mu­ni­zie­ren auf eine ganz bestimmte Weise: ver­ein­fa­chend, seri­ell, schnell! Gemä­ßigte Kräf­ten schei­nen viel zu unbe­darft auf diese Stra­te­gien „rein­zu­fal­len“, sich von Radi­ka­len einen kom­mu­ni­ka­ti­ven Stil auf­zwin­gen zu las­sen; Sym­pa­thi­san­ten etwa­iger radi­ka­ler Kräfte über­se­hen die min­der geschickt getarnte Abwer­tung nicht nur „der Anderen“/der Feind­bil­der, son­dern auch die interne „Mani­pu­la­tion“ à la „alter­na­tive Fak­ten“. Hier soll es einer­seits darum gehen, die Stra­te­gien sol­cher Bewe­gun­gen — es sind schließ­lich vier durch den Autor aus­ge­macht wor­den — zu erläu­tern und ander­seits (beim nächs­ten Mal) Stra­te­gien im Umgang mit sol­chen Kräf­ten zu behan­deln — ein zwei­ge­teil­ter Essay!

Populistische Strategie I — Vereinfachung

Aus Sicht des Autors die­ses Blogs ist es die soge­nannte Het­e­ro­to­pie — eine Idee eines fran­zö­si­schen Phi­lo­so­phen aus den 1960iger Jah­ren —, wel­che ein nütz­li­ches theo­re­ti­sches Kon­zept zur Erklä­rung etwa­iger Ver­ein­fa­chun­gen sowohl in posi­ti­ver als auch nega­ti­ver Form bie­tet. Aber keine Angst, für die­sen Text bedarf es kei­ner detail­lier­ten Ein­füh­rung in sel­bige (bei Interesse/zur Ver­tie­fung fin­den Sie eine aus­führ­li­che Beschrei­bung hier): Die­ser Blog-Ein­trag soll eine Prä­gnanz behal­ten. „Eine“ meint hier solch eine Form von Kür­zung oder Ver­ein­fa­chung, bei der das Wesent­li­che in der not­wen­di­gen Kom­ple­xi­tät erhal­ten bleibt, um ein mehr­per­spek­ti­vi­sches Ver­ständ­nis für den hier vor­ge­stell­ten Sach­ver­halt (zumin­dest aus Sicht des Autors die­ses Blogs) zu ergat­tern: Eine gewis­sen Länge ist daher unum­gäng­lich. Ver­ein­fa­chun­gen sind zwar ein durch­aus sinn­vol­les Mit­tel in der Kom­mu­ni­ka­tion, um Men­schen mit ver­schie­de­nen Hin­ter­grün­den teil­ha­ben zu las­sen — aber ver­ein­facht wer­den, darf nicht um jeden Preis (siehe Über die­ses Blog).

Men­schen sind unter­schied­lich geprägt bzw. ste­hen im Zusam­men­hang zu ihrem Umfeld, gar zu diver­sen sol­cher Fel­der. Oft tre­ten diese in Form sozia­ler Grup­pen, quasi in ent­spre­chen­den Räu­men auf: Beruf, Frei­zeit, Fami­lie usw. Sie kön­nen es sich vor­stel­len: Wir ver­hal­ten uns zuhause anders als auf der Arbeit, unter Schul­freun­den anders als unter befreun­de­ten Nach­barn usw. Und diese Umfel­der bestim­men auch mit, wie wir den­ken und han­deln. „Auch“ meint hier wie­derum, dass natür­lich der Ein­zelne umge­kehrt sein jewei­li­ges Umfeld mit­ge­stal­ten kann, ihm also nicht nur aus­ge­lie­fert ist. Übri­gens ist diese Wech­sel­be­zie­hung eine wesent­li­che Kom­po­nente zur Bestim­mung, was Medien über­haupt sind bzw. wie sie funk­tio­nie­ren. Im Detail kön­nen Sie diese Defi­ni­tion hier nach­le­sen (Text­se­rie in Produktion).

Umfas­sende Kom­mu­ni­ka­tion ist somit ins­ge­samt schwer, ihr Erfolg — also andere anzu­spre­chen, in Aus­tausch mit ihnen zu kom­men — eigent­lich unwahr­schein­lich. Im Grunde müs­sen The­men für viele ver­schie­dene Men­schen (-Grup­pen) unter­schied­lich auf­be­rei­tet wer­den — wenn man denn etwas genauer zu erklä­ren ver­sucht. Ein bedau­er­li­cher Ansatz, viele Men­schen gleich­zei­tig zu errei­chen, ist die Angst­ver­brei­tung, min­des­tens ein Ängs­te­auf­griff — eine Kom­mu­ni­ka­tion, die aus­schließ­lich an (angst­be­la­dene) Gefühle appel­liert. Kom­bi­niert wird die­ser Ansatz mit einem Heils­ver­spre­chen — der Behaup­tung, dass durch die Hin­wen­dung zu den hier im Fokus ste­hen­den Bewe­gun­gen Sicher­heit erreicht wer­den könnte.

Warum soviel Angst? Die Ängst vor Unbe­greif­li­chen und Ver­än­de­run­gen, die dar­aus abge­lei­tete ver­meint­li­che Bedro­hung des eige­nen Lebens sind zwei­fel­ohne ernst zune­hemde Gefühle. Angst allgmein ist eine stark das Leben eines Ein­zel­nen und spä­ter gan­zer Grup­pen beein­flus­sende Größe: Schlechte »Stim­mung« bzw. kon­kre­ter Angst ist — aus Sicht des Autors die­ses Tex­tes — ein sich schnell ver­brei­ten­des Phä­no­men, oft weit mäch­ti­ger als Posi­ti­ves. Viel­leicht liegt das auch an der mit der Angst ein­her­ge­hen­den Emp­fin­dung einer Bedro­hung, hin­ge­gen Freude oder Glück doch immer etwas Leicht­gän­gi­ges aufweisen.

Aus Sicht des Autors die­ses Bei­trags sind diese Ängst zwar ernst zu neh­men, genauer zu bespre­chen wäre aber, ob sie begrün­det sind. Diese Betrach­u­tung ist inso­fern wich­tig: Denn zum einen wer­den Ängste, wie wir in die­sem Text häu­fi­ger sehen wer­den, durch radi­kale Kräfte mit­ge­schürrt. Zum ande­ren kom­men sie nicht nur einer Über­kom­pen­sa­tion gleich, also einer Über­stei­ge­rung etwa­iger Pro­bleme, sie sind zum Teil das Resu­la­tat einer Ein­bil­dung. Und bitte: Damit sind die angst­be­la­de­nen Men­schen nicht dumm oder krank! Aber etwa ein Blick in das Buch von Ole und Hans Ros­ling zeigt, wie vie­les sich auf der Welt tat­säch­lich bes­sert! Und in Deutsch­land könnte nach dem Hin­ter­grund für die gegen­wär­tige Frus­tra­tion gefragt wer­den, ange­sichts der Tat­sa­che, dass die gro­ßen Welt­wirt­schafts­krise in Deutsch­land nicht ansatz­weise so dras­tisch aus­fie­len wie bei unse­ren Nach­barn. Wichitg: Auch das meint nicht, hier ist alles per­fekt, nichts zu ver­bes­sern — Nied­rig­löhne, Zeit­ver­träge, Ver­wal­tungs­wullst, die Schere zw. öffent­li­chen Dienst/Beamten auf der einen und freier Wirt­schaft auf der ande­ren usw. wären zu dis­ku­tie­ren. Es stellt sich den­nooch die Frage, was dazu führt über­ängst­lich zu sein und wie Ängste bes­ser in den Griff zu bekom­men sind.

Auch wenn der Autor die­ses Blogs ent­schie­den die Schuld­zu­wei­sung, die Medien seien Keim allen Übels, ablehnt; und der Autor ohne­hin glaubt, dass der Begriff „Medien“ viel zu unre­flek­tiert benutzt wird — unten dazu mehr (sowie in die­sem Text: Text-Serie noch in Arbeit): Nicht­de­sto­trotz sind Medien Spie­gel der Welt/ihrer Leser/Zuschauer und doch gleich­sam eine Ein­fluss­größe auf sel­bige. Sind die vie­len Kri­mi­se­rien im deut­schen Fern­se­hen also das Resul­tat einer Angst vor Kri­mi­na­li­tät oder begüns­ti­gen sie diese Furcht/den Ein­druck zuneh­men­der Kri­mi­na­li­tät — obschon das sta­tis­tisch so gar nicht zu hal­ten ist?

Aus Sicht des Autors sind die jüngst häu­fi­ger zu beob­ach­ten­den Aus­sa­gen, frü­her sei die Welt ein­fa­cher oder siche­rer gewe­sen, inso­fern das Resul­tat „der Medien“, als dass diese die Kom­ple­xi­tät der Welt unmit­tel­ba­rer machen. Frü­her wurde über das Welt­ge­sche­hen ein­fach nur weni­ger berich­tet. Zudem gab es weni­ger Wege, wie uns Mel­dun­gen aus aller Welt erreich­ten — eben nur anhand einer Tages­zei­tung, weni­ger Fern­seh­sen­der statt heute über zahl­rei­che End­ge­räte und das Inter­net. Es geht hier nicht darum, diese „neue­ren“ For­men („“ ≈ das Inter­net ist auch schon mehr als ein Vier­tel­jahr­hun­dert alt) zu ver­teu­feln, son­dern dar­auf zu ver­wei­sen, dass das Selbst­ma­nage­ment viele Men­schen hin­sicht­lich ihrer Medi­en­nut­zung nicht sehr aus­ge­prägt ist: Quel­len zu über­prü­fen, nicht nur ein Medium zu prä­fe­rie­ren — daran man­gelt es. Auch in die­sem Zusam­men­hang kön­nen Sie hier mehr erfah­ren — Text-Serie in Arbeit.

Kom­men wir kon­kre­ter zur Het­e­ro­to­pie: Sie beschreibt u. a. ein Den­ken in min­des­tens zwei Räu­men. Der Begriff „Het­e­ro­to­pie“ meint „Raum des Ande­ren“. Die­ser steht, so der Autor der Theo­rie, Michel Fou­cault, immer mit (min­des­tens) einem wei­te­ren Raum in Ver­bin­dung. Die­sen Raum nun kann man in einer Ablei­tung (Fou­cault nutzt den Begriff nicht:) als Nor­mal­raum bezeich­nen — wich­tig: Die­ser Raum ist kein bes­se­rer Raum nach dem Motto „So ist es rich­tig!“. Nor­mal ist eine Frage der Per­spek­tive — das ist man gewohnt, das ist ein momen­ta­ner Zustand.

Beide Räume sind dabei nicht nur bau­li­cher Fas­son, son­dern kön­nen auch als soziale Struk­tu­ren (Umfeld ähn­lich den­ken­der Men­schen — wir haben gerade schon so argu­men­tiert) ver­stan­den wer­den. Des Wei­te­ren kön­nen sol­che Räume eben auch zeit­li­che For­men sein: eine Ver­gan­gen­heit (etwa je nach Stimmungslage/Gedächtnisleistung: ein Jahr spä­ter — „Ich hab’s gehasst!“; zehn Jahre spä­ter — „im Grunde ’ne gute Zeit!“), Gegen­wart und Zukunft.

Übri­gens müs­sen nicht alle Räume wirk­lich sein — schon ein Kli­schee über „die Ande­ren“ kann ein Raum sein: „Die sind bestimmt so und so …!“ Das heißt zwar, sol­che ande­ren Räume kön­nen weit­ge­hend erfun­den sein, in Gedan­ken exis­tie­ren. Ein sol­cher kli­schee­haft vor­ge­stell­ter Raum kann aber mit einem exis­tie­ren­den Raum zusam­men­fal­len: Der Raum der Ande­ren ist dann also nicht leer (weil aus­ge­dacht). Die mit dem Kli­schee ver­ächt­lich Beschrie­be­nen kön­nen wirk­lich ver­letzt sein!

Wich­tig ist aber, bevor wir kon­kre­ter zur Ver­ein­fa­chung kom­men, zu wis­sen, dass die Het­e­ro­to­pie ein weit kom­ple­xe­res Kon­zept ist, als es hier den Anschein hat. Sie ist weder grund­sätz­lich nega­tiv noch posi­tiv und kann weit mehr als eine zwei­fa­che Bezie­hung reprä­sen­tie­ren. Wir beschrän­ken uns vor­läu­fig auf diese Zwei­tei­lung, nicht nur der eben beschrie­be­nen Prä­gnanz hal­ber, son­dern weil die­ses Zwei­ge­teilte eben eine het­e­ro­tope Figur ist. Zudem lässt sich die ver­zer­rende Ver­ein­fa­chung mit dem Kon­zept der Het­e­ro­to­pie erklä­ren: Die Het­e­ro­to­pie beschreibt näm­lich die Bezie­hung zwi­schen besag­ten Räu­men — regel­mä­ßig han­delt es sich um einen Gegen­satz: Dort ist etwas, was woan­ders nicht mög­lich ist; dort ist etwas, was hier nicht gesche­hen darf; dort erwar­tet uns etwas, was hier nicht mehr gestat­tet ist. Hier sind viele Dinge — zunächst ohne Wer­tung — vor­stell­bar: im Urlaub/auf Rei­sen füh­len wir uns freier, eine rekon­stru­ier­te/­the­men­park-ähn­li­che Wes­tern­stadt lässt uns in (wenn auch ver­klär­ter) Roman­tik ver­gan­ge­ner Zei­ten schwel­gen usw. Ent­schei­dend ist, dass eine sol­che het­e­ro­to­pie-ähn­li­che Stra­te­gie von den hier im Fokus ste­hen­den Bewe­gun­gen — bewusste oder nicht kann hier nicht ermit­telt wer­den — genutzt wird. Die­ser Gebrauch erfolgt in einer stark wer­ten­den, und zwar ver­zer­ren­den, den Gegen­satz als feind­lich aus­le­gen­den und damit lang­fris­tig ein mensch­li­ches Mit­ein­an­der gefähr­den­den Radikalität.

Typi­sche (het­e­ro­tope) Ver­ein­fa­chun­gen lie­gen ja auf der Hand — etwa von einem auf alle zu schlie­ßen, wie gesagt: „Die da!“ „Und wir hier!“ Wir wol­len hier gar nicht die ras­sis­ti­schen For­mu­lie­run­gen wie­der­ho­len — sie sind bekannt. Das schein­bar damit aus­ge­ru­fene und Dank sei­ner Knapp­heit ver­meint­lich ein­deu­tige Wir-Gefühl und des­sen ebenso ver­meint­li­cher Gegen­satz, ein Feind­bild, sol­len zunächst seri­ell (siehe spä­ter) gefes­tigt wer­den — „wir hier, wir dort, wir noch­mal hier“ usw. Das Wir- oder das Ein­heits­ge­fühl ste­hen dabei natür­lich im Dienste radi­ka­ler Agi­ta­to­ren: Denn diese Knapp­heit lässt sich in einem pri­mi­tiv-seri­el­len Ver­ständ­nis leicht wie­der­ho­len, weil nur aus weni­gen Wor­ten bestehend. Gleich­sam lie­fert die Ver­kür­zung — weil eben alle über einen Kamm gescho­ren wer­den — ein ebenso ein­fach zu fes­ti­gen­des Feindbild.

Besagte Bewe­gun­gen funk­tio­niert also anders, als es etwa ein gemä­ßig­ter Gesell­schafts­ver­trag tut: nicht über einen Kom­pro­miss (die­sen gibt es, wenn über­haupt nur nach Innen gerich­tet — zum unver­hoh­le­nen Wider­spruch unten mehr), son­dern über ein Feind­bild. Und die­ses ist nicht nur eine rhe­to­ri­sche Größe — die feind­li­che Fuß­ball­mann­schaft, der Feind bei Super Mario. Viel­mehr wird das Feind­bild mit auf­ge­la­de­nen Wor­ten wie „Exis­tenz“ etc. ver­bun­den. So soll ver­mit­telt wer­den, dass durch diese Feinde „tat­säch­lich“ alles zer­stört, min­des­tens real bedroht scheint. Die oft eigent­lich abs­trak­ten, soll hei­ßen ungreif­ba­ren und weit­ge­hend auf Gefüh­len fußen­den Gefah­ren sol­len so schein­bar real gemacht wer­den. Die gesamt-sta­tis­tisch nicht unbe­dingt gewal­tig zu Buche schla­gende Kri­mi­na­li­tät etwa­iger Flücht­linge wird über­be­tont und schein­bar beson­ders wirk­lich und greifbar.

Und jetzt kommt es zu einer ver­wir­rend anmu­ten­den, aber (lei­der aus der Per­spek­tive der Agi­ta­to­ren:) „sinn­vol­len“ Wen­dung: Das gerade noch so deut­lich „her­aus­ge­ar­bei­tete“ Feind­bild wird sofort wie­der abs­trakt gemacht — schließ­lich sol­len „die da“ ja gar nicht so genau betrach­tet wer­den, weil sonst womög­lich von den Anhän­gern der Bewe­gung fest­ge­stellt wer­den würde, dass die Vor­ur­teile nicht stim­men. Der Feind darf im Grunde gar nicht „gefasst“ wer­den, muss im Zwei­fel stets neu bestimmt wer­den. Zwar wird die aus­ge­lobte Sicher­heit stets in Aus­sicht gestellt, aber doch nie wirk­lich dar­ge­bo­ten — wir bewe­gen uns erneut Rich­tung zwei­ter Stra­te­gie, Rich­tung Serialität.

Übri­gens kann aus die­ser Warte her­aus ver­ständ­lich wer­den, warum Ver­schwö­rungs­theo­rien so starke Ver­brei­tung fin­den: Sie erzeu­gen zunächst den Ein­druck, kom­plex ——— und damit in einer Gleich­set­zung: gefähr­lich ——— zu sein! Sach­ver­halte detail­lier­ter zu erläu­tern (wie u. a. in die­sem Blog ver­sucht), scheint schon selbst ein Feind­bild zu sein, durch­kreuzt es doch die stän­dige ver­zer­rende und viele Fak­ten aus­las­sende Feind­bild­kon­struk­tion. Mit dem Ruf, dass dies und das eine raf­fi­nierte Ver­schwö­rung seien, sol­len auch die Ver­tre­ter oder Anhän­ger der Theo­rie ähn­lich den „bösen“ Ver­schwö­rer als intel­li­gent mar­kiert wer­den: „Wir haben die ver­bor­ge­nen Pro­zesse, die mani­pu­la­ti­ven Fäden ‚der da‘ — so gut sie auch ver­steckt waren — durch­schaut!“ So wird einer­seits also eine Gleich­set­zung betrie­ben, näm­lich den Ver­schwö­rern eben­bür­tig zu sein. Ande­rer­seits wird dann aber auch eine starke Ver­ein­fa­chung bemüht — so genau wer­den die Ver­schwö­rer näm­lich gar nicht beschrie­ben. Sie sol­len ein abs­trak­tes Feind­bild oder die „Bösen“ blei­ben. Schließ­lich soll man ihnen über­le­gen sein.

Zudem ver­ste­cken sich, aus Sicht des Autors die­ser Bei­trags, hin­ter der Zuschrei­bung („Das ist eine Ver­schwö­rung!“) oft recht simple Gedan­ken und Phä­no­mene: Über­wäl­tigt von der — medial offen­bar wer­den­den — Kom­ple­xi­tät der Welt (siehe unten) wer­den ein­fa­che Welt­bil­der bemüht — und sei es nur eine Unter­schei­dung in gut und böse. Tat­säch­lich sind manch angeb­li­che Ver­schwö­run­gen eher ein Netz­werk von Fak­to­ren. Damit ist nicht doch eine Ver­schwö­rung gemeint, son­dern ein­fach eine Ver­stri­ckung vie­ler unter­schied­li­cher Hand­lun­gen und Han­deln­der, oft ohne eine Intention/einen »Mas­ter­plan« hin­ter die­sen Ereig­nis­sen: Ein Bei­spiel die­ser Art schei­nen die poten­ti­el­len bzw. bereits durch-/um­ge­setz­ten Die­sel­fahr­ver­bote zu sein — hier mehr dazu, zur (kom­mu­ni­ka­ti­ven) Netz­theo­rie fin­den Sie an die­ser Stelle Nähe­res (Text-Serie in Arbeit).

Ohne­hin scheint der Vor­wurf der Ver­schwö­rung ande­ren gegen­über gewagt in Anbe­tracht des jüngst auf­kom­men­den Skan­dals zur intrans­pa­ren­ten und ver­schlei­er­ten Par­tei­fi­nan­zie­rung aus dem Ausland …

Sie könn­ten jetzt fra­gen, schaf­fen nicht auch gemä­ßigte Kräfte, wenn sie auf die Gefah­ren des Extre­mis­mus ver­wei­sen, Feind­bil­der? Lei­der ist diese Ten­denz aus Sicht des Autors zu beob­ach­ten und zeigt, wie sehr sich auch gemä­ßigte Men­schen von radi­ka­ler Rhe­to­rik beein­flus­sen las­sen. Der Autor diese Blogs glaubt jedoch, dass der wesent­lich Unter­schied darin liegt, dass gemä­ßigte Kräfte einem den­noch posi­ti­ven, eben nicht über ein Feind­bild funk­tio­nie­ren­den Kom­pro­miss-Den­ken ver­pflich­tet sind. Auf wei­tere Unter­schiede — etwa in gemä­ßig­ten Medi­en­for­men — kom­men wir noch zu sprechen.

Das Kon­zept der Het­e­ro­to­pie ver­weist wie gesagt dar­auf, dass zwei Räume in einer Bezie­hung zuein­an­der ste­hen, gar auf­ein­an­der ange­wie­sen sind. Und so sind auch die hier behan­del­ten Grup­pen regel­recht auf ein Feind­bild kon­zen­triert; auf ein Ande­res, das wie­derum räum­li­che Form in einem weit­ge­fass­ten Sinne anneh­men kann: die Ande­ren in geg­ne­ri­schen Milieus, die andere (geo­gra­phi­sche) Her­kunft, die ande­ren Mei­nung usw. Inso­fern tra­gen diese Bewe­gun­gen eine per­ma­nente Angst/Abneigung (und wie mit der seri­el­len Kom­po­nete noch deut­lich wer­den wird:) Frus­tra­tion in sich bzw. hal­ten sie auf­recht. Selbst wenn in eini­gen popu­lis­tisch ange­hauch­ten Bewe­gun­gen das räum­li­che Den­ken der­art zu tage tritt, dass man sich von dem Ande­ren los­sa­gen will, etwa unter sich sein möchte, min­des­tens unab­hän­gig wer­den will, sind diese Konzepte/Forderungen tat­säch­lich auf das Feind­bild ange­wie­sen und kön­nen nicht ohne es existieren.

Ein anschau­li­ches Bei­spiel aus der Fik­tion ist hier das Buch/der Film Star­ship Tro­o­pers: In nicht weit ent­fern­ter Zukunft ist die Mensch­heit unter einer Regie­rung geeint. Es gibt keine Armut mehr, auch kei­nen Ras­sis­mus, die Geschlech­ter sind voll­ends gleich­be­rech­tigt. Das Régime ist aller­dings faschis­ti­scher Fas­son — bru­ta­ler, aus­schließ­lich auf den Gewin­ner abzie­len­der Sport, öffent­li­che Hin­rich­tun­gen, Bür­ger­rechte nur für Staat­die­ner bzw. nach Ableis­tung eines Mili­tär­diens­tes. Der Angriff einer insek­to­iden, außer­ir­di­schen Spe­zies auf die Erde, mit­un­ter durch die Expan­sion der Mensch­heit in der Milch­straße selbst mit­ver­ur­sacht, kommt wie geru­fen, um die­sem Staat­kon­strukt wie­der eine anhand eines Feind­bil­des eta­blierte Per­spek­tive zu geben …

Kom­men wir zur Rhe­to­rik von „wir“ und „denen“ zurück: Diese sprach­lich gepflegte Ein­heit ist frei­lich eine Illu­sion — nicht nur hin­sicht­lich des Ver­gleich mit den Ande­ren, ver­stan­den als böse Ver­schwö­rer, son­dern auch intern: Zunächst sind die Bewe­gun­gen selbst von Lager­kämp­fen durch­zo­gen. Und wenn diese nicht ganz offen­bar zutage tre­ten, so doch indi­rekt: Das Spre­chen von soge­nann­ten „alter­na­ti­ven Fak­ten“ zeigt näm­lich ganz deut­lich ein hier­ar­chi­sches Den­ken inner­halb einer sol­chen Bewe­gung: jene, die sol­che „Fak­ten“ glau­ben und jene, die sie nut­zen, um die ande­ren zu errei­chen! Dazu gleich mehr.

Ver­meint­lich »schnei­dig« wir­kende Begriffe, wel­che eine Gruppe Men­schen, gar ein Volk, gar im his­to­risch auf die Natio­nal­so­zia­lis­ten zurück­führ­ba­ren Kon­zept der „Volks­ge­mein­schaft“ beschrei­ben sol­len, täu­schen letzt­lich nur über tat­säch­li­che Situa­tion hin­weg: Frei­staa­ten, ver­schie­dene Sit­ten, Bräu­che, bis­wei­len stark vari­ie­rende Dia­lekte, min­des­tens Sprach­ge­bräu­che (Jugend­spra­che etc.), deren Nut­zer sich in ihrer hef­tigs­ten Aus­prä­gung zum Teil nicht mal im Dia­log ver­ste­hen kön­nen. Ohne­hin sind glei­che Maß­ein­hei­ten oder Uhr­zei­ten von einer zur ande­ren Region; ohne­hin ist die angeb­li­che Zusam­men­ge­hö­rig­keit in Deutsch­land his­to­risch gese­hen ein recht jun­ges Kon­zept — erst im 19. Jahr­hun­dert ist bei­des wirk­lich auf­ge­kom­men bzw. ein­ge­führt wor­den … Eine dar­aus resul­tie­rende, eher viel­schich­tig zu beschrei­bende Gemein­schaft fußt also tat­säch­lich mehr auf einem Kon­sens denn auf einer Gleich­för­mig­keit mei­nen­den Ein­heit, wie sie popu­lis­ti­sche Bewe­gun­gen kommunizieren.

Zur zeit­li­chen Kom­po­nente der Het­e­ro­to­pie bzw. zur deren stra­te­gi­scher Anwen­dung im Popu­lis­mus: Das ver­zer­rend-ein­fa­che Den­ken in zwei Räu­men tritt in der Rhe­to­rik ent­spre­chen­der Agi­ta­to­ren — wie bereits ange­deu­tet — als ver­füh­re­ri­sche Angst- oder Zukunfts­per­spek­tive in Erschei­nung. „Die Machen alles kaputt! Wir ver­hin­dern das: Mit uns gibt es Sicher­heit!“ Der weit­ge­fasste Raum soll in solch ver­ein­fach­ter Spra­che und deren Aus­sage als Jetzt­zu­stand oder Ver­gan­ge­nes bestimmt wer­den, wel­ches ent­we­der unter­zu­ge­hen droht und daher schüt­zen­wert scheint. Oder es soll eine Situa­tion beschrie­ben wer­den, die es angeb­lich zu über­win­den gilt. Der andere Raum ist dann eine von den jewei­li­gen Bewe­gun­gen in Aus­sicht gestell­ter, und zwar bes­se­rer Zustand usw.

Wir haben es also nicht nur mit einem Zwei­er­ver­hält­nis zu tun, son­dern mit meh­re­ren — gemein ist die­sen „Serien“, dass sie alle ein Schwarz-weiß-Den­ken pfle­gen. Womit wir auch an die­ser Stelle zur zwei­ten, hier vor­zu­stel­len­den Stra­te­gie kom­men, zur Serialität.

Populistische Strategie II — Serialität

Denn sowohl der Jetzt­zu­stand als auch das Ziel wer­den, wie bereits erwähnt, seri­ell gefes­tigt — immer wie­der wer­den Sün­den­bö­cke aus­ge­macht, die das Bisherige/das Jetzt bedro­hen; immer wie­der wird eine Zukunft schmack­haft gemacht, wenn man denn nur diese Bewe­gung unter­stütz­ten würde. Wie bereits gese­hen, ist es aber wenig im Inter­esse sol­cher Bewe­gun­gen ein aus­ge­lob­tes Ziel wirk­lich zu errei­chen. Des­we­gen wird es in einem pro­gres­siv-seri­el­len Sinne (dazu gleich mehr) immer wie­der auf­ge­scho­ben bzw. muss durch Varia­tio­nen ersetzt werden.

Erreicht man »ver­se­hend­lich« doch ein Ziel — etwa den Brexit, zumin­dest das ent­spre­chende Refe­ren­dum —, so bricht die mit dem Feind­bild EU ope­ri­ende Bewe­gung näm­lich (teil­weise) in sich zusammen …

Wie ver­meint­lich der Jetzt- oder Zukunfts­zu­stand ist, das haben wir bereits mit dem Spre­chen von „Volks­ge­mein­schaft“ gese­hen: Die vie­len Unter­schiede sol­len mit einem Über­be­griff kaschiert wer­den — die tat­säch­li­che Viel­falt muss plötz­lich als Gan­zes her­hal­ten, wird sehr ver­ein­fa­chend zusam­men gezo­gen bzw. mit dem Gedan­ken eines „Wirs“ gegen­über „Denen“ über­baut. Denk­bare wei­tere „Schritte“ eines sol­chen Über­baus hat der Phi­lo­soph Marc Augé in sei­nem Werk „Orte und Nicht-Orte“ erdacht: Soll­ten näm­lich Außer­ir­di­sche die Erde errei­chen, würde der Frem­den­hass nur auf eine neue Stufe sprin­gen. Statt von einem Raum auf der Erde zu einem ande­ren, würde dann die Erde gegen das jen­seits der Erde Befind­li­che ste­hen, also „wir“ gegen die Außer­ir­di­schen. In die­sem Sinne kann solch ein räum­li­ches Denken/solch eine Ver­ein­fa­chung als eine quasi seri­elle Staf­fe­lung ver­stan­den werden.

Jetzt wird es aber Zeit zu klä­ren, was Seria­li­tät über­haupt ist: Eine prak­ti­ka­ble Defi­ni­tion des Seri­el­len hat sich aus der Erfor­schung des Fern­se­hens (inklu­sive der Video-on-Demand-For­mate) erge­ben — diese Beschrei­bung lässt sich auch auf seri­elle For­men jen­seits eines bestimm­ten Medi­ums anwen­den. Zunächst gibt es zwei Pole, zwei zen­trale Typen des Seri­el­len: die sta­gna­tive Serie, die Sta­tus-quo-Serie — Typ I — und die pro­gres­sive Serie — Typ II.

Diese Typen las­sen sich anschau­lich am Bei­spiel Fern­se­hen erklä­ren: Typus I ist eine Form von Serie, die aus in sich geschlos­se­nen Epi­so­den besteht. Der wöchent­li­che Fall wird inner­halb der 45/60 Minu­ten geklärt, nächste Woche ein ande­rer Fall. Das Ermitt­ler­team ändert sich nicht. Sollte es mal in Gefahr sein, dann aber nur bis zum Ende der Epi­sode. Die Epi­so­den bauen also nicht auf­ein­an­der auf, man kann in den Ver­lauf der Serie belie­big „rein­schal­ten“, die ers­ten Folge muss nicht gese­hen wer­den, auch die Rei­hen­folge in der Betrach­tung der Epi­so­den ist egal. Wenn über­haupt, wer­den pri­vate Geschich­ten um die Ermitt­ler herum fort­ge­führt — aber diese zusätz­li­che Hand­lung macht das Ver­ste­hen der Epi­sode für den rein­schal­ten­den Zuschauer nicht unmög­lich. Die Ermitt­lungs­ar­beit ver­läuft weit­ge­hend immer nach dem­sel­ben Schema. Diese Serien erzeu­gen den Ein­druck einer Fließ­band­pro­duk­tion — ein Umstand, der oft sehr wer­tend aus­ge­legt wird: Stumpf­sin­nig und mono­ton seien sie, immer das Glei­che würde gezeigt; ande­ren gel­ten sich als ver­läss­lich. Zu die­sem Typus kann aber auch die Varia­tion gehö­ren: Denn obschon von Epi­sode zu Epi­sode eine ähn­li­ches Schema, gibt es viele Ver­än­de­run­gen — andere Mord­fälle, andere tech­ni­sche Raf­fi­nesse, andere Umge­bun­gen etc.

Der Typus II ist die pro­gres­sive Serie, die Fort­set­zungs­se­rie: Jede Epi­sode baut auf der vor­her­ge­hen­den auf — eine durch­ge­hende Hand­lung, die auf Fol­gen und Staf­feln ver­teilt ist. Ein­zelne Epi­so­den las­sen sich nicht geson­dert betrach­ten — was vor­her gesche­hen ist, muss bekannt sein, sonst kann die ein­zelne Folge nicht ver­stan­den wer­den. Diese Serie ver­fü­gen oft über ein gro­ßes Ensem­ble von Figu­ren, die Geschich­ten wer­den aus vie­len Per­spek­ti­ven erzählt. Die Figu­ren sind nicht über jede Gefahr erha­ben, sie kön­nen auch ersetzt wer­den. Diese Serien pro­fi­tie­ren vom soge­nann­ten On-Demand-Fern­se­hen, dem indi­vi­du­elle Abruf von Fol­gen — so kann der Hand­lung bes­ser gefolgt wer­den. Oft wer­den diese Fern­seh­se­rien als hoch­wer­tig bezeich­net, weil sie sich in der kom­ple­xen Hand­lung auch gesell­schafts­kri­ti­scher The­men anneh­men. Trotz­dem gibt es auch hier eine Form von Varia­tion ähn­lich dem Typ I: Es wird zum Teil immer wie­der „einer drauf“ gesetzt — hin­sicht­lich neuer Wen­dun­gen, Gewalt oder Teil­rät­sel. Oft wird ein (Gesamt-)Rätsel im Ver­lauf gan­zer Staf­fel behan­delt oder Stück für Stück zu klä­ren ver­sucht. Je nach Erfolg der Serie wird diese Auf­lö­sung immer wie­der ver- oder auf­ge­scho­ben, es wer­den wei­tere Fol­gen pro­du­ziert. Ein häu­fi­ges Mit­tel um das Dran­blei­ben zu för­dern, ist der Cliff­han­ger: Inner­halb einer Folge (also im Falle einer Wer­be­un­ter­bre­chung), von Folge zu Folge, von Staf­fel zu Staf­fel wird mit einer Wen­dung, einer neuen Infor­ma­ti­ons­lage, einer neuen Gefah­ren­si­tua­tion — dem An-der-Klippe-Hän­gen — unter­bro­chen, sodass mit Span­nung die Fort­set­zung erwar­tet wird.

Auch wenn gerade der Ein­druck ent­steht, es gibt zwei unter­schied­lich „gute“ For­men des Seri­el­len, so müs­sen diese als neu­tral begrif­fen wer­den. Wir haben gese­hen und wer­den es noch wei­ter, die hier von Popu­lis­ten zur Anwen­dung gebrachte Seria­li­tät ist eine Mischung bei­der Pole, der Typen I und II: immer wie­der in mehr oder min­der gro­ßer Varia­tion (Typus I) oder Pro­gres­sion (Typus II) die glei­chen Feind­bil­der und Zukunftsperspektiven.

Ein wei­te­res, zunächst eben­falls neu­tra­les Mit­tel inner­halb des seri­el­len Erzäh­lens ist die Pro­vo­ka­tion — es wird sowohl im künst­le­ri­schen Bereich/zum Auf­rüt­teln genutzt als auch von hier im Fokus ste­hen­den Grup­pie­rung und ihrer Kom­mu­ni­ka­tion. Der Mecha­nis­mus ist also  ähn­lich, die finale Absicht aber unterschiedlich …

Die Pro­vo­ka­tion kann das Dran­blei­ben ähn­lich dem Cliff­han­ger beab­sich­ti­gen, sogar ein Teil des Cliff­han­gers sein: eine grau­same Situa­tion, eine mora­li­sche Ver­werf­lich­keit, die zunächst nicht aus­ge­räumt wird. Wir müs­sen dran blei­ben, war­ten, ob die Unge­heu­er­lich­keit bestehen bleibt oder aus­ge­räumt wird. Anders als der Cliff­han­ger kann die Pro­vo­ka­tion aber auch ein Ver­such von Allein­stel­lung sein — Allein­stel­lung gelingt natür­lich auch dar­über, Begriffe zu ver­wen­den, die andere nicht benut­zen: Das kön­nen neue Mar­ken­na­men sein. Das kann aber auch der Begriff der „alter­na­ti­ven Fak­ten“ sein. Ein sol­ches Kon­zept soll von jenen Fak­ten, wel­che die „Ande­ren“ — die angeb­li­chen Lüg­ner — benutz­ten, abgren­zen. Zum Kon­zept alter­na­ti­ven Fak­ten wie gesagt spä­ter mehr.

Ein frag­wür­di­ges, aus Sicht des Autors die­ses Blogs aber nicht radi­ka­les Bei­spiel in die­sem Zusammenhang/im Feld der Pro­vo­ka­tion ist, wenn der Gesund­heits­mi­nis­ter Ende 2018, gerade für den Par­tei­vor­sitz kan­di­die­rend, plötz­lich eine sozi­al­ge­recht wir­kende For­de­rung nach ein höhe­ren Besteue­rung Kin­der­lo­ser for­dert: Damit will er sich nicht nur als Macher insze­nie­ren, son­dern sich auch kon­ser­va­ti­ven Flü­gel sei­ner Par­tei gegen­über anbiedern.

Zurück zu extre­mis­ti­schen Agi­ta­to­ren: Pro­vo­ka­tion ist auch durch die Begriffs­wahl selbst zu errei­chen: Es wer­den pro­vo­kante Begriffe benutzt, die ihrer his­to­ri­schen Ver­gan­gen­heit hal­ber — etwa weil sie von den Natio­nal­so­zia­lis­ten benutzt wur­den — nicht mehr im Gebrauch sind: Wenn man andere als „Über­schuss“ bezeich­net, der angeb­lich die „Volks­ge­mein­schaft“ bedrohe, von „Schick­sal“ spricht und „Über­le­bens­kampf“ ruft, um sich gegen „die da“ zu behaup­ten … Wer­den sol­che abwer­ten­den Begriffe also von den Zuhö­rern der Bewe­gung akzep­tiert, weil die Ver­gan­gen­heit die­ser Worte nicht bekannt ist? Ob das eine Ent­schul­di­gung ist, darf bezwei­felt wer­den — aus zwei­er­lei Grün­den: Zum ers­ten obliegt es auch denen als soge­nannte „Emp­fän­ger“ in einem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess Bezeich­ne­ten, zu hin­ter­fra­gen, was wie gesagt wird. Es wirkt daher schon arg ein­sei­tig, wenn man an den Medien der Ande­ren zwei­felt, den eige­nen aber unüber­prüft folgt und schlicht den his­to­ri­schen Hin­ter­grund nicht „merkt“ (ein klei­ner Medi­en­ex­kurs folgt unten).

Zum ande­ren geht diese Spra­che auch ohne das Wis­sen um den his­to­ri­schen Hin­ter­grund ein­deu­tig über eine kurz­wei­lige Pro­vo­ka­tion hin­aus und dient in die­ser (seri­el­len) Vehe­menz  kaum einer kri­tisch-auf­rüt­teln­den Note. Der Autor die­ses Blogs ver­mu­tet, dass es sich hier des Öfte­ren den­noch oder gerade des­we­gen um den „Reiz des Neuen“ han­delt. Die scharfe Rhe­to­rik, ohne besag­ten Hin­ter­grund zu ken­nen, wirkt eben neu und ist daher inter­es­sant — aber auch das sollte, wie gesagt, keine Ent­schul­di­gung sein.

Hier kann nicht ermit­telt wer­den, ob diese Pro­vo­ka­tio­nen nur Mit­tel zum Zweck sind oder letzt­lich doch Aus­druck inne­rer Über­zeu­gun­gen sind. Ers­ter Fall würde bedeu­ten, kal­ku­liert in extre­mis­tisch ange­hauch­ten oder gesinn­ten Lagern zu fischen, um eben Wah­len zu gewin­nen — das demo­kra­ti­sche Sys­tem wird quasi aus­ge­höhlt. Bedau­er­li­cher­weise hat Demo­kra­tie ja quasi immer auch die Abschaf­fung ihrer selbst im Pro­gramm (≈ Fou­cault). Der zweite Fall bedeu­tet, dass die ver­in­ner­lich­ten, und zwar aus­gren­zen­den Ten­den­zen in der Rhe­to­rik der jewei­li­gen Grup­pen und Agi­ta­to­ren Aus­druck fin­den. Im Sprach­ge­brauch zeigt sich schlicht, wer man ist.

Wahr­schein­lich liegt die Wahr­heit dazwi­schen — d. h., neben radia­len Kräf­ten, sehen einige die Pro­vo­ka­tion als Mög­lich­keit auf jene Dinge auf­merk­sam zu machen, die aus ihrer Sicht nicht kor­rekt sind, etwa­ige ras­sis­ti­sche Ent­glei­sun­gen schei­nen enfach akzep­tiert oder igno­riert zu wer­den. Ob das Mit­tel den Zweck hei­ligt, ist aller­dings bei bis­wei­len mehr als belei­di­gen­den Ent­glei­sun­gen wie gesagt zu bezwei­feln. Per­so­nen etwa in Sip­pen­haft zu neh­men („Die sind alle so!“ oder „Hat’s einer gemacht, haben’s alle gemacht!“) und damit ein­her­ge­hend oft zu ent­mensch­li­chen, sollte im Sinne eines sozia­len Umgangs doch eine unüber­schreit­bare Grenze darstellen.

Gerade als Deut­sche soll­ten wir uns immer wie­der daran erin­nern, dass genau die­ser Sprach­ge­brauch mit einer Sen­kung even­tu­el­ler Hemm­schwel­len ein­her­ge­hen kann. Diese Sen­kung kann dann in einem tat­säch­li­chen — töd­li­chen — Han­del mün­den. Und die­ses Erin­nern sollte auch dann gesche­hen, wenn sich manch eine/r davon gelang­weilt fühlt — etwa auf Grund der auch in der Erfah­rung des Autors die­ses Tex­tes manch­mal mono­to­nen und red­un­dan­ten schu­li­schen Behand­lung des Kom­ple­xes. Aber der gegen­wär­tig wie­der­keh­rende Sprach­ge­brauch zeigt ein­drucks­voll, dass die schu­li­sche und anderswo erfol­gende (also im Eltern­haus und in der Öffent­lich­keit statt­fin­dende) Behand­lung natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­bre­chen und der weg­be­rei­ten­den Rhe­to­rik wei­ter­hin not­wen­dig ist. Es emp­fiehlt sich ggf. — auf Grund der ableh­nen­den Hal­tung gegen­über die­ser Wis­sens­ver­mitt­lung — eine die his­to­ri­schen Fakten/den kon­kre­ten Fall ergän­zende Her­an­ge­hens­weise: näm­lich eine Ver­ge­gen­wär­ti­gung kom­mu­ni­ka­ti­ver Mecha­nis­men hin­ter sol­chen Radi­ka­lis­men — als soge­nannte Meta-Ebene. Die­ser Begriff meint eine Zwi­schen- oder Über-Ebene, die sich in ver­schie­de­nen Medien, Denk- und Ver­hal­tens­wei­sen aus­drückt — genauere (theo­re­ti­sche) Infos zu die­sem Kon­zept fin­den Sie hier (Text in Arbeit).

Diese Ergän­zung erweist sich inso­fern als frucht­bar, als dass sie jede Form von Extre­mis­mus beleuch­tet und nach­voll­zieh­bar machen kann — rechts, links, reli­giös. Aus Sicht des Autors die­ses Blogs braucht es nur den Tausch der kon­kre­ten Begriffe und schon hätte man mit den glei­chen Stra­te­gien eine andere aus­gren­zende, über Feind­bil­der funk­tio­nie­rende Seria­li­tät … Auch das meint keine Pau­scha­li­sie­rung, son­dern soll eben erklä­ren, wie Men­schen den­ken und han­deln; wie fatal das Bedürf­niss nach Abgren­zung in Form einer nega­ti­ven Defi­ni­tion (über ein Feind­bild) sein kann.

Nachtrag populistische Strategie I: Sündenbock Medien

Im Zuge der Ver­ein­fa­chungs­be­stre­bung und ihrer seri­el­len Auf­be­rei­tung wer­den, abseits bestimm­ter Feind­bil­der, regel­mä­ßig die Medien sehr pau­schal zum Sün­den­bock erklärt. Allem voran steht dabei die stark ver­ein­fachte, man könnte sage, ver­zer­rende Unter­schei­dung zwi­schen klas­si­schen Medien — wie Radio, Fern­se­hen und der Presse — als große, (kom­mer­zi­ell) organ­sierte und redak­tio­nell betreute For­men — und angeb­lich alter­na­ti­ven Vari­an­ten, die sich häu­fig als soziale Medien äußern. Warum diese Dif­fe­renz sehr pro­ble­ma­tisch ist, wird sogleich offenbar …

Zunächst wer­den in bei­den Fäl­len Mei­nun­gen ein­ge­nom­men und ver­tre­ten. Dabei kann das Umfeld der Autoren, kön­nen gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Umstände die Mei­nungs- und Medi­en­pro­duk­tion mit­be­ein­flus­sen. Oft sind es auch kom­mer­zi­elle Fak­to­ren, die hier ein Rolle spie­len: Leser nicht zu ver­prel­len, Wer­be­part­ner zu hal­ten oder durch Klicks auf dem Blog finan­ziert zu wer­den. Par­ti­ell geht es dabei auch um Macht — die­ser Begriff soll hier aber nicht in sei­ner Hit­zig­keit unhin­ter­fragt ein­ge­bracht wer­den: Extre­mis­ten argu­men­tie­ren ja immer gerne mit die­sem Kon­zept — wenn sie die Macht über­neh­men, werde alles bes­ser, zumin­dest nach ihrer Vorstellung.

Da aber bis dahin „die Ande­ren“ Macht haben, ist sel­bige natür­lich nega­tiv — man müsse die Macht eben (zurück-)bekommen. Damit haben wir wie­der ein Bei­spiel für sehr ver­ein­fachte Vor­stel­lun­gen der Welt. Sicher­lich ein­gän­gig, wenn es gut und böse gibt, die Welt scheint unglaub­lich klar. Aber ist das auch realistisch?

Schauen sie „Der Hun­de­profi“ mit Mar­tin Rüt­ter? Müs­sen Sie nicht — wor­auf der Autor die­ses Tex­tes aber hin­aus will: Hil­fe­su­chende Herr­chen und Frau­chen beschrei­ben dort regel­mä­ßig von erfolg­lo­sen Ver­su­chen, die Bezie­hun­gen zu ihrem Vier­bei­ner zu ver­bes­sern — etwa im Zuge der Kon­sul­ta­tion ande­rer Trai­ner. In der Wie­der­gabe ent­spre­chen­der Maß­nah­men fällt des Öfte­ren der Begriff „Macht“ ≈ der Vier­bei­ner müsse beherrscht wer­den, Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten des Hun­des wäre ein Ver­such des Tie­res, seine Men­schen zu domi­nie­ren, was dann wie­derum sank­tio­niert gehört. Durch­aus auch für unse­ren Fall anschau­lich, ver­weist Rüt­ter — wenn­gleich mit ande­ren Worte — auf eine sys­te­mi­sche oder eine netz­werk­ar­tige Kom­po­nente: Er lehnt die Vor­stel­lung einer star­ken Befehls­kette ab — wun­dert sich regel­recht, woher diese Vor­stel­lung von oben und unten, Herr­scher und Beherrsch­ter über­haupt kommt. Statt­des­sen emp­fiehlt er, Macht als Wech­sel­be­zie­hung zu inter­pre­tie­ren — kon­kret als freund­schaft­li­ches, auf Gegen­sei­tig­keit basie­ren­den Ver­hält­nis von Herrchen/Frauchen und Vierbeinern.

Bevor nun an die­ser Stelle unter­stellt wird, mensch­li­che Bezie­hun­gen wer­den in die­sem Text mit einem Mensch-Tier-Ver­hält­nis gleich­ge­setzt: Das ist nicht die Absicht. Viel­mehr illus­triert die­ses Bei­spiel, wel­che Vor­stel­lung von Macht ver­brei­tet zu sein scheint — weni­ger geht es darum, gemein­sam zu agie­ren, als von oben und unten auszugehen.

Im kon­kre­ten, auf den hier prä­sen­tier­ten Sach­ver­halt bezo­ge­nen Fall meint dies, Mei­nungs­aus­tausch kann immer wie­der mit einer Form vom gerich­te­ter Macht ein­her­ge­hen. Das kann ganz banal begin­nen — vom Gespräch an der Bus­hal­te­stelle, über ein­zelne Blog­ger bis zum Chef­re­dak­teur etc. Oft geht es in etwa­igen Gesprä­chen eben nicht um Tole­ranz, schon gar nicht um Akzep­tanz der Mei­nung ande­rer, son­dern in einem mehr oder min­der bewuss­ten Sinne darum, andere in einem „gemä­ßig­ten“ Ver­ständ­nis zu über­zeu­gen, in einer eher nega­ti­ven Sicht­weise „zu über­re­den“ oder in noch nega­ti­ve­ren Form „zu manipulieren“.

„Das ist ja schreck­lich — alles dreht sich um Macht!“ Nun das oben Beschrie­bene soll vor allem auf eine ver­brei­tete Vor­stel­lung von Macht ver­wei­sen — auf einen aus die­sem Ver­in­ner­lich­ten resul­tie­ren­den Mecha­nis­mus. Die etwa in manch wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen ebenso ver­brei­tete Vor­stel­lung, die Welt bestünde nur aus Macht­be­zie­hun­gen, darf aus Sicht des Autors diese Bei­trags nicht über­be­wer­tet wer­den: Wie gesagt, eine weni­ger hier­ar­chi­sche Vor­stel­lung ist in der tat­säch­li­chen Beschrei­bung des All­tags rea­lis­ti­scher. Denn selbst wenn im Dia­log vor der Bus­hal­te­stelle jemand seine Mei­nung ande­ren anträgt, so ist eben nicht zwang­läu­fig davon aus­zu­ge­hen, dass jemand den Ande­ren unter­jo­chen will, schon gar nicht, dass er Erfolg hat oder ob er über­haupt weiß, wie her­risch oder nicht er auf­tritt etc.

Blei­ben wir aber noch kurz bei einer nega­ti­ven Aus­le­gung — in die­sem Blog-Ein­trag geht es ja vor allem um die Beschrei­bung der Stra­te­gien popu­lis­ti­scher Kräfte: In das rhe­to­ri­sche Port­fo­lio aggres­si­ver Kom­mu­ni­ka­tion gehört ein Begriff, der vor­aus­ei­lend (zur Teil­stra­te­gie der Geschwin­delt spä­ter mehr) die Anderen/deren Kom­mu­ni­ka­tion als „böse“ mar­kie­ren soll. Obwohl sie, wie wir gleich erneut sehen wer­den, selbst die­ser Aus­le­gung zuzu­ord­nen wäre: Es ist die Rede von der „Mani­pu­la­tion“ bzw. dem Verb „mani­pu­lie­ren“ — meist ver­stan­den als bewuss­ter — nega­ti­ver — Ein­griff (in Meinungen).

Zunächst zu einem neu­tra­le­ren Begriffs­ver­ständ­nis: Eine zwie­späl­tige Form sind zum Bei­spiel diverse Gestal­tungs­stell­schrau­ben im Super­markt — bestimmte Farb­töne, die Back­wa­ren schmack­haf­ter machen, seich­ter Scho­ko­la­den­ge­ruch (via Spen­der) in der Süß­wa­ren­ab­tei­lung usw. Durch­aus ließe sich dis­ku­tie­ren, wie „hin­ter­häl­tig“ diese Maß­nah­men wirk­lich sind … Wenn so wir­kungs­mäch­tig, warum ver­schwin­den tau­sende Pro­dukte jedes Jahr aus den Rega­len, warum blei­ben viele Wer­be­kam­pa­gnen wir­kungs­los, set­zen quasi auf’s fal­sche Pferd? Ist der mit Ver­stand aus­ge­stat­tete Mensch nicht in der Lage, sich sei­ner Vor­lei­ben, wenn diese auch teil­weise im Unbe­wuss­ten lie­gen, in Ansät­zen gewahr zu wer­den? Auch die­ser Blog ver­sucht, eine grö­ße­res Ver­ständ­nis für Kom­mu­ni­ka­tion und damit teil­weise im Ver­bor­gene lie­gende Pro­zesse anzu­re­gen oder anzu­bie­ten … um nicht sei­nem Unter­be­wusst­sein und der indi­vi­du­el­len Gefühls­welt aus­ge­lie­fert zu sein.

Der beliebte Sün­den­bock „Medien“ unter­glie­dert sich also durch­aus noch wei­ter — neben dem Fern­se­hen oder etwa Com­pu­ter­spie­len ist es eben die genannte Wer­be­indus­trie. Alle Kon­zepte die­nen als sehr ein­fa­che Pro­jek­ti­ons­flä­chen, um das angeb­li­che Aus­ge­lie­fert­sein des Ein­zel­nen gegen­über denen oder jenen bele­gen zu wol­len: indus­tri­elle Inter­es­sen — angeb­li­che Bru­ta­li­tät — Wer­te­ver­fall. An der Mün­dig­keit des Ein­zel­nen (Medien rich­tig zu inter­pre­tie­ren) wird also aller­seits gezwei­felt. Und sicher­lich kön­nen offen­bare »Bla­sen« unse­rer Gegen­wart, also immer nur Mei­nun­gen bestimm­ter Quel­len und nicht ande­ren zu ver­fol­gen, die­sen Ein­druck bestärken.

Bedau­er­li­cher­weise wird diese Mei­nun­gen zur Unmün­dig­keit nicht nur im Feld popu­lis­ti­scher Kräfte, son­dern in vie­len bür­ger­li­chen Berei­chen bzw. Grup­pen, die sich eigent­lich bil­dungs­nahe ver­ste­hen, ver­tre­ten: Aus mei­ner Erfah­rung her­aus bzw. bei Befra­gun­gen hat dann z. B. kei­ner einen Fern­se­her und schon gar kei­ner schaut Fern­se­hen — man steht über sol­chen Din­gen. Nur, dass dabei regel­mä­ßig ledig­lich wie­der­holt wird, was alle in der Umge­bung sagen. Dann zieht man auch noch an, kauft ein, was man eben bei sei­nem Sta­tus bzw. dem Sta­tus, dem man sich zuge­hö­rig glaubt, als Aus­hän­ge­schild die­nen soll. Oder man geht ins Thea­ter, spen­det gar für sel­bi­ges, weil das so erwar­tet wird — ohne die Stü­cke zu ver­ste­hen. Gestal­tung oder Design sind, weil nicht greif­bar oder man bei­des nicht ver­steht, nur Ver­pa­ckung — auf den Inhalt käme es statt­des­sen aus­schließ­lich an. Oder man spricht von den vie­len ver­schie­de­nen Geschmä­ckern … Oder man kauft eben jene Kunst­werke fürs Heim, die der Gal­le­rist als Ren­di­te­ob­jekt beschreibt. Also: Zwar ande­ren die Fähig­keit abspre­chend, aber selbst kein wesent­lich bes­se­res Bild abge­ben — somit wird eine umfas­sende Medi­en­ver­mitt­lung natür­lich nicht gerade geför­dert. Es ist hier nicht der Platz, auf diese Pro­ble­ma­tik näher ein­zu­ge­hen — mehr zu die­sem habi­tu­el­len Pro­blem fin­den Sie hier (Text-Serie in Arbeit).

Durch­aus ähn­li­che, wenn auch radi­ka­ler einen Habi­tus aus­drü­ckend ist die Hand­ha­bung von klas­si­schen Medien in popu­lis­ti­scher Lagern: Redak­tio­nen sol­cher Medien wird ja regel­mä­ßig Mani­pu­la­tion unter­stellt. Was ist aber nun mit unge­prüf­ten Posts und zur gesi­cher­ten Aus­kunft hoch­sti­li­sier­ten Gerüch­ten auf sozia­len Medi­en­platt­for­men? Was ist mit den bewusst ein­ge­setz­ten Bots zu deren Ver­brei­tung, was mit den an die­sen Netz­wer­ken Betei­lig­ten, die even­tu­elle Falsch­mel­dun­gen (bewusst) reposten?

Aber abseits die­ser Sün­den­bö­cke reicht es, sich hin­sicht­lich des Mani­pu­lie­rens im All­tag, im ein­fa­chen Dia­log umzu­se­hen, um die Dimen­sion des Mani­pu­lie­rens sicht­bar zu machen oder zu zei­gen, wie auf­ge­bläht das Kon­zept in radi­ka­ler Kom­mu­ni­ka­tion Ver­wen­dung fin­det. Der — sicher­lich mehr oder min­der bewusste — Ein­griff, die ent­spre­chende Ein­fluss­nahme des einen Men­schen gegen­über ande­ren liegt quasi immer vor: Die Tür auf­ge­hal­ten zu bekom­men oder nicht, kann den Tag eines Men­schen maß­geb­lich beeinflussen …

Wie dann nicht mani­pu­lie­ren? Gleich dazu mehr! Bereits jetzt: Mani­pu­la­tion in einem pau­schal nega­ti­ven Sinn liegt dann vor, wenn Umstände geschaf­fen wer­den, die keine Wahl der Quelle mehr zulas­sen oder wenn es sich um gezielte Falsch­in­for­ma­tio­nen han­delt: Das könnte als Lüge bezeich­net wer­den. Diese wird ja regel­mä­ßig von Popu­lis­ten Ver­tre­tern gemä­ßig­ter Medien unter­stellt. Dabei han­delt es sich um eine über Geschwin­dig­keit ope­rie­rende Stra­te­gie etwa­iger Popu­lis­ten — ins­be­son­dere, weil sie sich selbst mit viel Wohl­wol­len gerade noch als „krass“ zu beschrei­ben­den Pro­vo­ka­tio­nen oder Über­zeich­nun­gen, oft schlicht der Lüge bedie­nen. Zur Stra­te­gie unten mehr …

Das in die­sem Zusam­men­hang ins­be­son­dere klas­si­schen Medien gegen­über zur Anwen­dung kom­mende Kon­zept von Wahr­heit — als Beschimp­fung à la „Lügen­presse“! — ist aus zwei Grün­den als ähn­lich „schnell“, aber auch als vor­ge­scho­ben ein­zu­stu­fen: Zum einen wäre zu dis­ku­tie­ren, wie weit es Wahr­heit über­haupt gibt — neben dem „klas­si­sches“ Ver­ständ­nis als Gegen­satz von Lüge. Tat­säch­lich ist Wahr­heit oft ein eher phi­lo­so­phi­scher Kom­plex. D. h., sie ist recht wenig greif­bar, son­dern ein Zwi­schen­ding: So sind Figu­ren in Film und Fern­se­hen oder der Welt­li­te­ra­tur sehr viel mehr wahr, als es echte Men­schen sind. Sie sind näm­lich beob­acht­bar, durch einen Künstler/einen Autor ange­legt, um uns etwa eine Geschichte über das Leben zu erzäh­len. Der­glei­chen ist im wah­ren Leben kaum mög­lich, wir kön­nen uns nicht so umfas­send selbst beob­ach­ten, andere Men­schen eben­falls nicht.

In Ver­bin­dung mit Wahr­heit wird von Extre­mis­ten (gegen­über aus ihrer Sicht „fal­sche“ Mei­nun­gen trans­por­tie­ren­den Medien) regel­mä­ßig eine bestimmte For­de­rung gestellt, und zwar die nach Objek­ti­vi­tät. Objek­ti­vi­tät ist natür­lich all­ge­mein ein nicht nur aus extre­mis­ti­schen Lagern kom­men­der Anspruch gegen­über berich­ten­den Medien. Und das mag viel­leicht auch die Krux sein, warum diese „These“ (einer angeb­li­chen Nicht-Objek­ti­vi­tät aller Medien) auch abseits popu­lis­ti­scher Lager Ver­brei­tung fin­det — wir haben es hier mit einer The­men­ver­ein­nah­mung zu tun. In popu­lis­ti­schen Lagern wird der Vor­wurf man­geln­der Objek­ti­vi­tät natür­lich ein­ge­setzt, um sich selbst zum Opfer zu machen (Auf diese einer Stra­te­gie zuzu­rech­nende Facette kom­men wir noch zurück.). Objek­ti­vi­tät ist aber letzt­lich eher als jour­na­lis­ti­sches Bemü­hen zu ver­ste­hen! Wir haben ja schon öfter dar­auf ver­wie­sen, dass Men­schen vie­len Fak­to­ren aus­ge­setzt sind. Oft Men­schen abver­langte Ideale kön­nen nur sel­ten voll­ends mit der Rea­li­tät über­ein­kom­men — Sie, liebe Leser, ken­nen genü­gend Bei­spiele die­ser Art: Eltern, die den Wün­schen der Kin­der nicht gerecht wer­den; Juris­ten, denen es an Objek­ti­vi­tät man­gelt; Inge­nieure, die sich ver­pla­nen usw.

Die wis­sen­schaft­lich Tren­nung von sach­li­chen Den­ken und indi­vi­du­el­len, mei­nungs­ar­ti­gen Füh­len bzw. der Glaube, bei­des ließe sich inner­halb eines jeden Men­schen von ein­an­der tren­nen, ist vor allem theo­re­ti­scher Natur und wenig all­tags­nah. Die­ser Vor­stel­lung ent­spre­chend auf jede erzäh­le­ri­sche und damit auch unter Umstän­den Span­nung erzeu­gende Kom­po­nente zu ver­zich­ten, um eben nicht gefühls­du­se­lig zu wer­den, stößt schnell an ihre Grenzen.

Die Ant­wort auf den Umstand, dass es volle Sach­lich­keit nicht gibt, ist dann aber nicht „volle Power Emo­tion“ — wir habe ja gerade oben gese­hen, wie ver­lei­tend Angst (als eine emo­tio­nale Kom­po­nente) ist. Daher emp­fiehlt sich ein Mit­tel­weg: Geschichte zu ver­mit­teln, kann oft sehr daten­las­tig und tro­cken sein. Das Info­tain­ment etwa des ZDFs zeigt hier einen Kom­pro­miss: Eine Teil­in­sze­nie­rung macht die Figu­ren der His­to­rie ver­ständ­lich und bedient eine für die Geschichts­for­schung wich­tige Ziel­set­zung: zu sehen, was Men­schen gemacht haben, was sie dach­ten und fühl­ten, um nicht die­sel­ben Feh­ler zu bege­hen … Hier haben wir es mit einer Wahr­heit im oben genann­ten, abs­trak­te­ren Sinn zu tun. Zudem wird deut­lich das die Igno­rie­rung von Gefüh­len und das Ideal der Ratio­na­li­tät wenig sinn­haft sind — schließ­lich kann auch Sach­li­ches emo­tio­na­len Wert ahben bzw. würde durch eine teil­weise emo­tio­nale Auf­be­rei­tung gewinn­nen: Die Europa-Kri­tik der letz­ten Jahre ver­gisst näm­lich regel­mä­ßig im Reden von Unab­hän­gig­keit die frie­dens­stif­tende Wir­kung der engen Ver­net­zung und den mensch­li­chen Aus­tausch inner­halb der Union.

Inso­fern wer­den auch um Objek­ti­vi­tät und Neu­tra­li­tät bemühte Werke immer von zahl­rei­chen Fak­to­ren, unter ihnen eben der Autor/die Autorin, geprägt. Das heißt natür­lich nicht, dass damit jedes Stre­ben nach Objek­ti­vi­tät sinn­los ist oder Jour­na­lis­ten keine Ver­ant­wor­tung für ihre Werke tra­gen. Hier soll ver­deut­licht wer­den, dass Mecha­nis­men inner­halb des Einzelnen/der Ein­zel­nen und ins­be­son­dere in der Kom­mu­ni­ka­tion kom­ple­xer sind, als es ein­fa­che For­de­run­gen oft ver­lan­gen (Mehr dazu hier — Text in Arbeit).

Und das heißt eben­falls nicht, dass Fak­ten nicht exis­tie­ren — auf das Kon­zept „alter­na­ti­ver Fak­ten“ kom­men wir nun end­lich zu spre­chen. Die Benut­zung des Begriffs ist ein unver­hoh­lene Preis­gabe der Absicht des ihn Benut­zen­den: Nicht Fak­ten, son­dern etwas, das aus­schlie­ßen den eige­nen Zie­len nützt, soll ver­mit­telt wer­den — ein Bei­spiel: Da gab es etwa die Behaup­tung — so eine durch den Autor die­ses Tex­tes beob­ach­tete Kom­mu­ni­ka­tion in den sozia­len Medien — da und dort sei für „ver­wöhnte“ Asy­lan­ten ein Haus reno­viert wor­den. Es sei piek­fein her- und ein­ge­rich­tet, neue Möbel erwor­ben wor­den. Wie der Autor die­ses Texte wenige Tage vor­her zufäl­lig selbst fest­stel­len konnte, war der betref­fende Plat­ten­bau ver­weist, befand sich gelinde gesagt in einem her­un­ter­ge­kom­me­nen Zustand. Der Inhalt des mit viel Wut über die angeb­li­che Bevor­zu­gung der Flücht­linge geteil­ten Bei­tra­ges war nicht zu bestä­ti­gen, das Gebäude auch Jahre spä­ter der angeb­li­chen Nut­zung nicht zuge­führt worden.

Fak­ten sind also etwas ande­res als die soge­nann­ten Alter­na­ti­ven: Ob es näm­lich reg­net oder nicht ist, ist im Grunde nicht dis­ku­ta­bel. Viel­leicht wäre zu klä­ren, ob der Regen reicht oder nicht — das sind erste Interpretationsversuche!

Fak­ten haben also nur indi­rekt etwas mit Wahr­heit zu tun. Die Aus­le­gung von Fak­ten kann vari­ie­ren, Wahr­hei­ten kön­nen auf Fak­ten basie­ren. Gleich­sam stellt sich die Frage, wie sehr Medien einer Wahr­heits­prä­sen­ta­tion über­haupt ver­pflich­tet sind. Meist sind Medien Abbild von Mei­nun­gen oder Instru­ment, sel­bige zu ver­mit­teln. Das heißt nicht, dass es keine durch Medien erreichte Auf­de­ckun­gen und Kon­troll­funk­tio­nen gibt: Zahl­rei­che Skan­dal sind ja durch Jour­na­lis­ten an die Öffent­lich­keit gera­ten — denke Sie nur an Miss­brauchs­skan­dal in der katho­li­schen Kirche.

Hin­sicht­lich des oben genann­ten Kon­zepts der Meta-Ebene kann schließ­lich eine Annahme als bestä­tigt gel­ten — die Annahme, dass auf einer Meta-Ebene Medien, ob klas­sisch oder angeb­lich alter­na­tiv, alle ein­an­der ähn­lich sind. Selbst die Reich­weite klas­si­scher Medien und sozia­ler For­men ist kaum zu unter­schei­den — Mil­lio­nen von Fern­seh­zu­schau­ern und Zei­tungs­le­sern. Im Zuge eines umfas­sen­den Para­dig­men­wech­sels — eines Umbruchs in den 1970/80er Jah­ren, der bis heute anhält — sind aus weni­gen Anbie­tern viele gewor­den. Zumin­dest gibt es — u. a. durch neue Tech­ni­ken (Kabel, spä­ter das Inter­net) — diverse Ange­bote für ebenso viele Ziel­grup­pen. Letz­tere kön­nen sich nun aus­drü­cken und müs­sen nicht län­ger ver­steckt leben (weil etwa ihre Lebens­mo­delle ande­ren nicht pass­ten). Dass sich jedoch eine ganze Nation vor einer bestimm­ten Sen­dung ver­sam­melt, ist heute die Aus­nahme — kleine, aber immer noch Mil­lio­nen umfas­sende Quo­ten sind nun die Regel. Gleich­zei­tig haben ein­zelne You­tuber oder Blog­ger bzw. Post/Tweets auf sozia­len Medien — was Abruf­zah­len angeht — heute eine „Quote“, wel­che den aktu­el­le­ren Zuschau­er­zah­len in klas­si­schen Medien kaum nach­steht, sie gar übertrifft.

Trotz die­ser Gemein­sam­kei­ten wol­len nicht auch wir alles über einen Kamm sche­ren — es gibt deut­li­che Dif­fe­ren­zen zwi­schen seriö­sen und die eigene frag­li­che Mei­nung fokus­sie­ren­den, ob klas­sisch oder „neu“:

Grenzen der Vereinfachung in den Medien — ein hoffnungsvoller Exkurs, aber auch Wehmut

Unter­schiede offen­ba­ren sich in der Qua­li­tät wie mit Medi­en­for­men, (ande­ren) Mei­nun­gen und Fak­ten sowie der eige­nen Welt­sicht umge­gan­gen wird: So geht es ins­be­son­dere in klas­si­schen Medien darum, Sach­ver­halte zu inter­pre­tie­ren, Per­spek­ti­ven anzu­bie­ten: Welt­bil­der und (auch ein­an­der wider­spre­chende) Mei­nun­gen auf­zu­be­rei­ten und zu prä­sen­tie­ren. So kann es sein, dass bei ein und dem­sel­ben Anbie­ter ver­schie­dene poli­ti­sche Kolum­nen Platz fin­den und sich deren Autoren Wort­ge­fechte lie­fern. Von Mani­pu­la­tion im Sinne einer ste­ten Ein­sei­tig­keit kann nur sehr bedingt die Rede sein.

Sol­che dif­fe­ren­ten Per­spek­ti­ven anzu­bie­ten, ist natür­lich eine Grat­wan­de­rung — oft wird dabei eben auch gesagt, was der/die Leser/innen nicht so gerne hören wol­len. Zum mün­di­gen Medi­en­um­gang gehört aber, meh­rere Per­spek­ti­ven zu ken­nen. Selbst­ver­ständ­lich gehö­ren auch Blogs in das Feld von Mei­nungs­an­ge­bo­ten, selbst­ver­ständ­lich kann auch ein und der­selbe Blog ver­schie­dene Ansich­ten in sich auf­neh­men. Aller­dings ist der (Recherche-)Aufwand oft durch­aus groß und das Mehrau­gen­prin­zip, also der Blick ande­rer Autoren oder Redak­teure auf einen Text, gewinn­brin­gend — der­ar­ti­ges kön­nen vor allem klas­si­sche Medien leis­ten. Noch­mal: Ein Ein­zel­ner oder eine Gruppe von Blog­gern kann das natür­lich aus leis­ten — keine Pau­scha­li­sie­rung beabsichtigt.

Mei­nungs­an­ge­bote — etwa als Kolumne, als Kom­men­tar, als Essay — wer­den, und das ist wich­tig hin­sicht­lich des Mani­pu­la­ti­ons- oder Ein­sei­tig­keits­vor­wurfs, in seriö­sen Medien als sol­che gekenn­zeich­net: Sie tun nicht so, als seien sie Nach­rich­ten, sie sind Kom­men­tare und Co. D. h. nicht, dass Kri­tik an die­sen Tex­ten, weil ja Mei­nun­gen, aus­ge­schlos­sen ist. Selbst­ver­ständ­lich kann man mit der dar­ge­leg­ten Ansicht, der Argu­men­ta­tion hin­ter sel­bi­ger etc. nicht übereinstimmen.

Ein zweit­ge­teil­tes Pro­blem lässt sich aber in die­sem Zusam­men­hang erken­nen: Zum einen, wie gut ken­nen sich die Leser/Zuschauer mit den Kon­zep­ten von Kolumne und Co. über­haupt aus? Wie gut kön­nen sie es bzw. sol­che For­mate und deren „Spiel­re­geln“ inter­pre­tie­ren? Wie aus­rei­chend oder unge­nü­gend ist die Medi­en­er­zie­hung (siehe auch hier — Text-Serie in Arbeit), also das Ver­traut­sein mit die­sen Spiel­re­geln? Zum ande­ren: Ist die Mar­kie­rung der Text­art durch die Medi­en­ma­cher wirk­lich deut­lich genug? Soll­ten sie sich viel­leicht eine ein­gän­gi­gere Pra­xis zur Mar­kie­rung ein­fal­len las­sen (dazu hier mehr — Text zur Ant­wort auf Popu­lis­mus ist in Arbeit)?

Im Zuge einer redak­tio­nel­len Betreu­ung und jour­na­lis­ti­scher Stan­dards soll­ten Medi­en­werke (weit­ge­hend ≈ die mensch­li­che Kom­po­nente etc.) frei von erfun­de­nen Mel­dun­gen sein und Belei­di­gun­gen eine Aus­nahme blei­ben. Anders als mit dem Begriff „alter­na­ti­ver Fak­ten“ wer­den Sach­ver­halte in solch redak­tio­nell gepräg­ten Medien über­prüft. Im Anschluss an das töd­li­che Ver­bre­chen an einem Deut­schen durch einen oder meh­rere Flücht­linge in Chem­nitz eska­liert die Situa­tion in der Stadt. Ausländer/ausländisch wir­ken­den Men­schen wurde durch Chem­nitz getrie­ben — auch hier darf nicht pau­scha­li­siert wer­den: Es waren natür­lich bei­leibe nicht alle Chem­nit­zer Bewoh­ner betei­ligt. Aber zwei­fel­los war die Sze­ne­rie keine Wer­bung für die Stadt. Doch der Begriff „Hetze“ und das ent­spre­chende Video­ma­te­rial wur­den aus­ge­rech­net vom dama­li­gen Chef des Bun­des­ver­fas­sungs­schut­zes ange­zwei­felt. Für seine Behaup­tung (links-)politischer Mani­pu­la­tion konnte er kei­ner­lei Beweise lie­fern. Die­ses Ver­hal­ten und das erneut ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Mut­ma­ßen über eine links­po­li­ti­sche Ein­fluss­nahme kos­te­ten ihn zunächst sei­nen Job und spä­ter auch die als Resul­tat des „Weg­lo­bens“ ergat­terte nächste Stelle.

Natür­lich fal­len sol­che Behaup­tun­gen auf den frucht­ba­ren Nähr­bo­den ent­spre­chen­der Lager — die Hetze wurde sodann (noch mehr) ange­zwei­felt. Als „Gegen­maß­nahme“ hat sich etwa RTL dazu ent­schie­den, ihrer Ana­ly­se­ar­beit — das Über­prü­fen des die Hetze zei­gen­den Video­ma­te­ri­als — im Haupt­pro­gramm zu erläu­tern. Etwa­ige Zwei­fel konnte — theo­re­tisch (dazu eben­falls im Text zur Ant­wort auf Popu­lis­mus mehr) — deut­lich aus­ge­räumt werden.

Wir wol­len hier natür­lich klas­sisch-redak­tio­nelle Medien nicht über jeden Zwei­fel erha­ben machen: Manch ihrer Aus­sa­gen sind gelinde gesagt eine Grat­wan­de­rung — viel­leicht ist das auch das Resul­tat immer hef­ti­ge­rer Debat­ten, das Ergeb­nis wach­sen­den Ein­flus­ses radi­ka­ler Agi­ta­to­ren, eine Reak­tion auf Anfein­dun­gen? Der­glei­chen wurde in die­sem Text mehr­fach ange­deu­tet — in einem wei­te­ren Bei­trag wer­den wir etwa­ige Gegen­stra­te­gien beleuch­ten (Text in Arbeit).

Mei­nes Erach­tens sind aller­dings ent­spre­chende Ten­den­zen zu beob­ach­ten … aber auch hier wäre eine Pau­scha­li­sie­rung unan­ge­bracht. Jeden­falls ist Glei­ches mit Glei­chem zu bekämp­fen nicht wirk­lich klug, wenn auch mensch­lich, aus einer reflex­ar­ti­gen Reak­tion her­aus zunächst nach­voll­zieh­bar. Noch­mal: Medien kön­nen zwei­fels­ohne pro­fes­sio­nelle Werke sein und ihre Macher eben­sol­che Pro­fis, die in Bil­dung und Kom­pe­tenz nicht hin­ter Beru­fen wie Juris­ten, Inge­nieu­ren etc. lie­gen. Medien ent­ste­hen aber nicht in abs­trak­ten („die Medien“) oder ste­reo­ty­pen Räu­men („die Lügner“/„die Wahr­heits­fin­der“), son­dern sind Ein­flüs­sen aus­ge­setzt, ihre Macher sind Men­schen. Viel­leicht auch im Zuge einer even­tu­el­len Betriebs­blind­heit lau­fen selbst pro­fes­sio­nelle Medi­en­un­ter­neh­men Gefahr, von einem Bemü­hen um Objek­ti­vi­tät (siehe dazu oben) abzu­glei­ten. Ggf. sind es schlicht auch öko­mi­sche Inter­es­sen: Fox News in den USA macht mitt­ler­weile ganz klar Wer­bung für bestimmte Poli­ti­ker und wird zum ver­län­ger­ten Arm einer ent­spre­chen­den Poli­tik — sicher­lich auch um unter die­ser Admi­nis­tra­tion eine bes­sere geschäft­li­che Posi­tion einzunehmen.

Populistische Strategie III — Geschwindigkeit

Eine Aus­drucks­form die­ser Stra­te­gie haben wir schon oben behan­delt, näm­lich die des Neuen. Obschon Popu­lis­ten aller Extre­mis­men auf angeb­lich bedrohte oder ver­gan­gene Werte ver­wei­sen, beinhal­ten sie immer auch eine Zukunfts­per­spek­tive: wie oben gese­hen die furcht­same Zukunft, in der alles noch schlim­mer wird, wenn man sich den jewei­lige Bewe­gun­gen nicht sofort anschießt; die „glor­rei­che“ Zukunft — das was ver­spro­chen, aber doch nie­mals erreicht wird (Siehe dazu oben Seria­li­tät!). Auf Grund wohl nur bedingt vor­han­de­nen Vor­wis­sens (Extre­mis­mus von rechts, aber auch links scheint aus dem Zeit­geist her­aus bis­wei­len „lang“ zurück­lie­gend) wird die pro­vo­kante Rhe­to­rik als neu­ar­tig inter­pre­tiert. Wie bereits erwähnt ist das natür­lich keine Ent­schul­di­gung, denn die hin­ter etwa­igen Ver­zer­run­gen lie­gende Absicht könnte auch ohne die­ses Wis­sen iden­ti­fi­ziert wer­den. Aber in die­sem Blog-Ein­trag wird ja ver­sucht, eine denk­bare Erklä­rung für die unre­flek­tierte Begeis­te­rung etwa­iger für sol­che extre­men Bewe­gun­gen und ihre Wort­wahl anzubieten …

Das Schnel­lig­keit fokus­sie­rende Vor­ge­hen zeigt sich aber ins­be­son­dere darin, ers­tens The­men zu besetz­ten, damit sich „ver­dor­ben“ sind. Und diese Form der drit­ten Stra­te­gie äußert sich in ver­schie­de­nen Vari­an­ten — zunächst: Wir haben ja schon in den vor­her­ge­hen­den Abschnit­ten ange­deu­tet, dass gemä­ßigte Kräfte sich lei­der von radi­ka­ler Rhe­to­rik beein­flus­sen las­sen. Folg­lich reagie­ren sich in ähn­li­cher Weise, wie es die Popu­lis­ten tun bzw. in einer Weise, die sie als Gemä­ßigte eigent­lich ableh­nen. In die­sem Sinne bil­det sich bis­wei­len ein sehr ein­fa­ches Feind­bild aus bzw. es ent­steht auch bei gemä­ßig­ten eine Art von radi­kal auf­ge­la­de­ner Habi­tus: „Mit denen [und ihren The­men] wol­len wir nichts zu tun haben!“ Inso­fern ist nicht nur von einer het­e­ro­to­pen Bezie­hung zwi­schen Radi­ka­len und ihrem Feind­bild aus­zu­ge­hen. Es gibt auch in Tei­len eine — wie gesagt bedau­er­li­che — ein­fach-het­e­ro­tope Wech­sel­wir­kung zwi­schen Gemä­ßig­ten und deren Feindbildern.

Selbst die­ser gesamte Bei­trag macht sich in Ansät­zen die­ses Vor­ge­hens schul­dig — min­des­tens indem er nur von Popu­lis­ten und Radi­ka­len spricht. Aber: Bereits oben ist ange­deu­tet wor­den, dass natür­lich die kon­kre­ten Motive etwa­iger (Partei-)Flügel oder Ein­zel­ner hier nicht aus­führ­lich behan­delt wer­den kön­nen und nicht zu arg pau­scha­li­siert wer­den sollen!

Diese hier vor­ge­nom­mene Ver­ein­fa­chung geschieht aber unter zwei Prä­mis­sen: Der Fokus die­ses Blog-Bei­trags soll auf den Stra­te­gien Extrem-Den­ken­der, einem Schwarz-weiß-Den­ken lie­gen und zei­gen, wie schnell solch eine „Denke“ um sich greift. Um besagte Prä­gnanz des ohne­hin län­ge­ren Blog-Ein­trags zu bewah­ren, müs­sen wir auf einige Ver­tie­fun­gen verzichten.

Fata­ler­weise wird mit solch einer (sicher­lich oft auch unbe­wuss­ten) Annä­he­rung an radi­kale Kräfte Unent­schlos­se­nen gegen­über eine Hemm­schwelle gesenkt: „Wenn sich schon die Gemä­ßig­ten so blöd ver­hal­ten, kön­nen wir auch gleich zu den rich­tig Pol­tern­den gehen!“

Äußert man sich als Gemä­ßig­ter nun zu den von die­sen Bewe­gun­gen besetz­ten Fel­dern, wird man mit „denen“ in Ver­bin­dung gebracht/gar mit ihnen gleich­ge­setzt — ein „Makel“, den man sich nicht gerne antut. Das hat ein Habi­tus nun mal an sich — befolgt man ihn nicht, dro­hen u. U. Ein­schrän­kun­gen. Dadurch — zwei­tens — besteht die Gefahr, dass oft wich­tige The­men allein den Popu­lis­ten über­las­sen wer­den. Diese gewin­nen folg­lich die Deu­tungs­ho­heit über Fel­der wie Zuwan­de­rung oder Fra­gen nach dem, was wir als Gesell­schaft sind oder sein wol­len. Sie haben zumin­dest das erste Wort in die­sen Fel­dern — bis­wei­len sogar das letzte: eben weil man sich nicht dazu äußern kann/will. Und diese Stra­te­gie wird natür­lich genutzt, um sol­che The­men zu radikalisieren …

Radi­kale Kräfte machen sich das ihnen ent­ge­gen­ge­brachte „Igitt­igitt“ also zu nutze — die ihnen ent­ge­gen­ge­brachte Feind­se­lig­keit wird zum Instru­ment: Sie insze­nie­ren sich, als biete kei­ner für diese angeb­li­chen Pro­blem­fel­der eine Lösung an — außer ihnen natür­lich. Dann erklä­ren sie sich zusätz­lich kur­zer­hand selbst zum Opfer. Die eige­nen Pro­vo­ka­tio­nen igno­rie­rend bzw. bewusst über­tün­chend, behaup­ten sie ein­fach, man ver­biete ihnen den Mund und die Mei­nungs­frei­heit. Angriff scheint also — aus Sicht Radikaler/der Popu­lis­ten — die beste Ver­tei­di­gung: ins­be­son­dere, wenn man sich zumin­dest dem Ein­druck nach nicht als Aggres­sor, son­dern als Opfer darstellt.

Die Opfer­rolle macht die Gruppe intern stär­ker, aber auch für Sym­pa­thi­san­ten attrak­ti­ver — ent­spre­chend der Anzie­hungs­kraft eines „Under­dogs“, der schein­bar die Wahr­heit sagend nur ange­fein­det wird … Im Umgang mit Extre­mis­ten bedarf es also zumin­dest bis­wei­len einer Fein­füh­lig­keit, sodass sich nicht unbe­ab­sich­tigt eine reflex­ar­tige Reak­tion ein­stellt, wel­che ebenso unbe­ab­sich­tigt eine (weitere/interne) Stär­kung nach sich zieht.

Diese Opfer­rolle ist natür­lich blan­ker Hohn für all jene, die etwa Frem­den­hass aus­ge­setzt sind — denn Men­schen, die sich umfas­send abwer­tend äußern, behaup­ten auf ein­mal bzw. vor­aus­ei­lend, sie selbst seien benach­tei­ligt. Hier wird erneut die Idee der Mei­nungs­frei­heit aus­ge­höhlt: Diese sieht im belei­di­gen­den Fall ihre eigene Begren­zung vor — Ziel der Idee der Mei­nungs­frei­heit ist es ja, Men­schen ein gemein­sa­mes Leben in Sinne eines Kom­pro­mis­ses, Akzep­tanz, min­des­tens Tole­ranz zu ermöglichen.

Populistische Strategie IV — Öffentlichkeit und der offenbare Widerspruch als Charakteristik

Viele Aspekte die­ser Stra­te­gie haben wir bereits behan­delt — etwa die öffent­lich­keits­wirk­sa­men Pro­vo­ka­tio­nen, das Beset­zen ent­spre­chen­der The­men. Wor­auf aber zurück­zu­kom­men ist, sind die „alter­na­ti­ven Fak­ten“: Denn ganz unver­hoh­len wird, durch­aus his­to­ri­schen Phä­no­me­nen der deut­schen Geschichte ähn­lich, mit die­sem Begriff eine innere Über­zeu­gung und durch­aus ein hier­ar­chi­sches Ver­ständ­nis inner­halb der eige­nen Gruppen/der abwer­tende Umgang mit den eige­nen Leu­ten zum Aus­druck gebracht — für alle sichtbar!

Oben wurde sei­tens des Autors die­ses Blog-Bei­trags ver­deut­licht, dass keine pau­schale Beur­tei­lung etwa­iger Motive oder Welt­sich­ten aller in/unter etwa­igen Grup­pen Zusam­men­kom­men­der zu fäl­len ist — Pau­scha­li­sie­rung sind ja schließ­lich nicht nur eine Ver­kür­zung, sie kön­nen bis­wei­len eine fatale Ver­ein­fa­chung sein. Mit dem Begriff „alter­na­tive Fak­ten“ wird trotz­dem eine Hal­tung deut­lich bzw. deut­lich wie einige Nut­zer bei­der Worte den­ken: Sie zäh­len sich selbst zu einer Élite (der jewei­li­gen Grup­pen), die gezielt mit die­sem Wort­kon­strukt arbei­ten, wel­ches letzt­end­lich (wie im vor­her­ge­hen­den Abschnitt gezeigt) nicht wei­ter aus­sagt als: „Das gibt es eigent­lich nicht!“

Die­ser Aus­ruf wird zuerst gegen­über Fak­ten und denen sie Ver­tre­ten­den, die ja mit der angeb­li­chen Alter­na­tive als falsch bzw. Lüg­ner abge­stem­pelt wer­den sol­len, zur Anwen­dung gebracht. Wir haben ja gese­hen, dass Fak­ten durch­aus eine Basis dar­stel­len, die nicht unbe­grenzt inter­pre­tier­bar ist: Es wird also auch gegen­über den eige­nen Anhän­gern — quasi für alle sicht­bar — mit Aus­ge­dach­tem gear­bei­tet. Man könnte auch sagen, es wird den eige­nen Anhän­gern gegen­über gelogen!

Solch ein — inter­ner — Eli­ten-Gedanke steht übri­gens im Kon­trast dazu, wie man sich selbst der Öffent­lich­keit bzw. poten­ti­el­len oder den eige­nen Anhän­gern gegen­über prä­sen­tie­ren will: näm­lich als gerade nicht zu die­sen Eli­ten, einem Estab­lish­ment gehö­rend! Aus Sicht etwa­iger Bewe­gun­gen seien diese eta­blier­ten Kräfte ja vor allem darum bemüht, nichts zu ändern und ihrer Sta­tus was Finanz­kraft und gesell­schaft­li­chen Ein­fluss angeht sogar zu fes­ti­gen. Über­ra­schend ist nur, dass sich die radi­ka­len Kräfte selbst durch­aus aus die­sen eta­blier­ten Berei­chen rekru­tie­ren. Min­des­tens sind sie — wie viele Frus­trierte und soge­nannte Wut­bür­ger — weit weni­ger tat­säch­lich benach­tei­ligt oder in ihrer Exis­tent abseh­bar bedroht: Sie fürch­ten sich vor etwas, das nicht greif­bar ist — das haben wir oben bereits beschrieben …

In die­sem Sinne kann »über­ra­schend« zurück genom­men wer­den: Mit Blick auf seri­elle For­men des Typus I wird im Eli­te­den­ken also trotz ste­tig neuer Feind­bil­der auf der Stelle getreten …

Zudem wird mit dem Begriff »Eta­blierte« auch deut­lich, dass erneut ein eigent­lich zukunfts- und gesell­schafts­re­le­van­tes Thema durch radi­kale Kräfte min­des­tens wesentl­lich belas­tet wird: Es wäre im Ange­sicht eines immer grö­ßer wer­den­den Antei­les Älte­rer in der Bevöl­ke­rung und einer stei­gen­den Lebens­er­war­tung drin­gend zu dis­ku­tie­ren, wie etwa die Rente finan­ziert wer­den sol­len — Dop­pel­be­las­tung für jet­zige Ein­zah­ler bei lan­ger Arbeits­zeit und abseh­bar nied­ri­ger eige­ner Rente. Es wäre auch hin­sicht­lich uni­ver­si­tä­rer For­schung zu hin­ter­fra­gen, warum so viele Pro­fes­su­ren auch dyna­mi­scher, sich schnell ent­wi­ckeln­der For­schungs­fel­der (z. B. Sozio­lo­gie, Medien) dau­er­haft mit älte­ren Her­ren besetzt sind. Wäh­rend der aka­de­mi­sche Mit­tel­bau schlecht bezahlt wird und sich von Zeit- zu Zeit­ver­trag hangelt.

In der Rhe­to­rik wird der Begriff „alter­na­tive Fak­ten“ ein Oxy­mo­ron genannt: das „Nicht­ge­hende-Gehende“, wenn man so will. Das „es geht“, zeigt die Reak­tion der Anhän­ger sol­cher Bewe­gun­gen — eigent­lich müss­ten sie bei einer solch unver­hoh­len Erklä­rung, dass man sie „belü­gen“ will, doch davon lau­fen … Schließ­lich wird mit dem Begriff doch gesagt, „die meis­ten unse­rer (poten­ti­el­len) Gefolgs­leute mer­ken gar nicht, was wir hier machen und mit die­ser [und ande­ren im Text ski­zier­ten] Stra­te­gien errei­chen wol­len! Oder sind die gar nicht in der Lage, unse­ren Absich­ten inhalt­lich zu fol­gen … ? Egal, haupt­sa­che sie wäh­len uns!“

Die­ser unver­hoh­lene Wider­spruch — statt einer Gemein­schaft Glei­cher, eine starke Hier­ar­chie zu leben — ist viel­leicht sogar selbst Stra­te­gie: Eine ent­spre­chende Form haben wir schon gese­hen — näm­lich Angst und Sicher­heit gleich­zei­tig zu nut­zen. Denn der offene Wider­spruch soll — ohne diese strikte und frag­wür­dige Macht­struk­tur zu beto­nen — womög­lich den Ein­druck erzeu­gen, viele Mei­nun­gen wer­den vertreten/die jewei­lige Orga­ni­sa­tion sei für viele offen. Auch hier liegt der Unter­schied zu gemä­ßig­ten Grup­pen — auch Sicht des Autors die­ses Blog-Bei­trags — darin, dass in gemä­ßig­ten Bewe­gun­gen stark vom Grup­pen­geist abwei­chende Mei­nung  wirk­lich tole­riert oder akzep­tiert wer­den, es Kom­pro­misse gibt, die nicht unbe­dingt in der Hierarchie/durch deren Ent­schei­dun­gen untergehen …

Ist das alles nun ein Grund zur Sorge — aus Sicht des Autors die­ses Bei­trags: jein! Diese Stra­te­gien zu ken­nen, kann hel­fen, sie bes­ser zu ver­ste­hen oder ggf. die dahin­ter ste­hen­den Absich­ten etwa­iger Bewe­gun­gen zu deu­ten. Die­ses Wis­sen kann zudem einen Bei­trag leis­ten, die offen­bare Angst vie­ler Sym­pa­thi­san­ten zu unter­su­chen. Es müs­sen Wege gefun­den und genutzt wer­den, die Kom­ple­xi­tät, das schein­bare Chaos der Welt zu ver­mit­teln, Ängst zu neh­men — ohne Feind­bil­der zu schaf­fen! Und dazu gehört auch zu über­le­gen, wie mit die­sen Bewe­gun­gen umzu­ge­hen ist — dazu im zwei­ten Teil mehr! Hahn Logo Textende

Texte aus der Feder von …

Dr. Sönke Hahn

Erfahrungsschatz: Über 10 Jahre als ausgezeichneter Filmemacher und Designer — u. a. prämiert mit »Red Dot«, »iF Design Award« und »German Design Award«

Hintergrundwissen: interdisziplinäre Doktorarbeit an der Bauhaus-Universität Weimar, wissenschaftliche Vorträge und Publikationen im Feld Kommunikation und Medien

kommunikation können. ist mein Antrieb und Motto. Es meint, Sie in Sachen Kom. und Medien unterstützen. Sie können mich zum Beispiel mit der Realisation Ihrer Kommunikation beauftragen. Besser noch: Sie stärken Ihre Fähigkeiten in Sachen Sachen Kom. und Medien — mit meinen Fortbildungen: 

Dr. Sönke Hahn, KOMMUNIKATION