In eigener Sache:
Das serielle Erzählen ist in aller Munde — assoziiert mit Serien wie Breaking Bad, Mad Men, Game of Thrones oder The Walking Dead. In der Kritik finden diese täglich Würdigung — sind sie doch voller graustufiger, anspruchsvoller und unbequemer Welten mit ebensolchen Charakteren. Sie weisen eine dem Kino anverwandte Ästhetik auf, sie werden zum audiovisuellen Pendant des Gesellschaftsromans. Das verdummend geltende Medium Fernsehen ist in Teilen dem Minderwertigen enthoben!
Wie nun genau sind diese Serien aufgebaut? Verkürzt: Besagte Serien erzählen horizontal, über die Episodengrenzen hinweg. Sie nehmen sich mehr Zeit, vielschichtige Kosmen zu zeichnen, als es der Film je könnte.
Wenn sich solche Serien dem progressiven Erzählen und damit einem Pol im Feld serieller Narrative zuordnen lassen, wie ist der gegenüberliegende Pol beschaffen? Findet sich an ihm das Fließbandartige/das Minderwertige? Diese Debatte ist zu untersuchenDie Qualitätsfernsehserien können mit ihrer multiperspektivischen Erzählweise als künstlerisch-kritische Spiegel unserer Welt(en) betrachtet werden. Doch wie ist dieses ›bessere‹ Fernsehen zu definieren, ist eine solche Definition überhaupt sinnvoll? Welche kommerziellen Facetten besitzt es?

Die in der Sitcom präsentierten Wohnzimmer jedenfalls stellen zur Diskussion, ob sie dem unseren nachempfunden wurden oder ihm vorhergehen … Das Publikum ist dem TV keinesfalls ausgeliefert — wie die im Band vorgestellten Krisen des Fernsehens und bereits die historischen Entwicklungen der Serialität vom Fortsetzungsroman bis zum Kino, Radio und zum Fernsehen zeigen: Die Zuschauer sind widerspenstig und wählerisch: Im Zeitalter konvergierender Medien haben die Rezipienten die Wahl — via App auf zahlreichen Endgeräten können sie sich ein individuelles Programm zusammenstellen. Und dennoch existiert das Fernsehen in seiner ›unbeeinflussbaren‹ Form auf dem ›Flimmerkasten‹ weiter. Selbst die Video-on-Demand-Anbieter formen einen Fluss von Sequenzen aus, der dem traditionellen TV ähnlich ist. Welchen Nutzen birgt diese totgesagte Struktur, welchen das On-Demand-TV?
Serielles Erzählen anschaulich (im Design)
Apropos Pole: Was befindet sich zwischen beiden Extremen? Zwei weitere Typen des seriellen Erzählens werden wir im Band erkunden — zudem gilt es, grundlegende Theorien des Seriellen zu behandelnÜbrigens: Die hier implizierte Unterbrechung bzw. der Cliffhanger gehört zum seriellen Komplex.
Zur Veranschaulichung des Seriellen (im Fernsehen) wählt das Werk einen innovativen Weg: ›Text-Serien‹ von fünf Autoren bilden das Fernsehen ab, spiegeln es in der Typografie wider, sodass die Leser das Serielle sowohl inhaltlich erkunden als auch ›erleben‹ können.
Zum Band: 244 Seiten DIN A4, teilweise farbig, hochwertiges 120-g-Papier
Self-Publishing/Books on Demand, Norderstedt Dezember 2017/Januar 2018
ISBN 978–3‑7322–8778‑9
Der Band wurde mit dem weltweit begehrten »Red Dot« im »Red Dot Award: Communication Design 2018« für seine »Designqualität« ausgezeichnet!
Und Anfang 2019 wurde der Band mit dem »iF Award 2019« in der Disziplin »Communication« prämiert — im Rahmen eines der größten, bedeutesten und ältesten Desigwettbewerbe der Welt: »iF International Forum Design«. Hier der Band im »iF WORLD DESIGN GUIDE«.

Seiten zum Buch — mehr Details zum Konzept
www.vier-typen-seriellen-erzaehlens.de