Im Zuge von Corona sind für voraussichtlich einige Zeit eine Menge Angebote weggebrochen — auch kultureller Art. Offerten, die wichtig für unsere geistigen und gefühlsmäßigen Bedürfnis sind. Oder um mal in der Fantasie etwas aus den vier Wänden rauszukommen. Vielleicht können die folgenden Filme aus meiner Feder solche Kurzweil begünstigen: von Action über Dramen nach wahren Begebenheiten bis hin zum Experimentellem mit Horror-Note, von Kurzfilm über Serien-Konzept bis zu einem VR/Fulldome. Alles in Kurzfilm-Form. Viel Spaß! Link zur Playliste am Ende des Beitrags …
breakFAST
— Action, 2011/12; Film in zwei Versionen: in 16:9 und als Fulldome- bzw. VR-Version, gedacht und aufgeführt in Planetarien
Ein moderner Film Noir: In einer Kombination realen Bildmaterials (Darsteller via Blue-Box) und einer aus (im dreidimensionalen Raum angeordneten) Zeichnungen bestehenden Filmwelt wird die Geschichte einer Fahrradverfolgungsjagd erzählt. Am Anfang steht ein vermeintlich einfacher Brötchenkauf, der unserem Helden mehr abverlangt, als er sich das hat träumen lassen… Action nach dem klassischen Konzept der Heldenreise, mit einem Augenzwinkern.
Bei identischer Handlung sind zwei Filme entstanden, die jeweils ihrem Medium entsprechend spezifische gestalterische Entscheidungen erfordert haben. Diese Differenzen oder Gemeinsamkeiten wurden (wissenschaftlich) dokumentiert und 2012 im Rahmen einer Konferenz präsentiert. Entstanden im Studium an der Bauhaus-Universität Weimar.
Die Fulldome-Version des Films — 360° x 180°, also eine Halbkugel füllend — wurde zur Aufführung in Planetarien bzw. Mediadomes entwickelt und kann hier gesehen werden, mit 3D-Brille etc.
- Auszeichnung »Performance Award – powered by Carl Zeiss«, FullDome Festival Jena 2012, Carl Zeiss Planetarium, Fulldome-VersionAuszeichnung 2. Platz Publikumspreis, FullDome Festival Jena 2012, Fulldome-Version
- Screening »47. Werkstatt der Jungen Filmszene« Wiesbaden 2012, 16:9‑Version
- Screening auf dem Kurzfilmfestival Konstanz, »kurz.film.spiele« Konstanz am Bodensee 2012, 16:9‑Version
- Auszeichnung Forschungspreis Vortrag »Fulldome vs. 16:9« (zur differenten Gestaltung und Konzeption von Fulldome und 16:9), »Koordinaten Festival der räumlichen Medien« FH Kiel, Vortrag 16:9- und Fulldome-Version
- Screening/Finalist auf der »Fulldome UK 2012« Festival, Leicester, UK im National Space Center, 2012, Fulldome-Version
- Auszeichnung 3. Platz auf dem »FILMthuer Festival«, Jena 2013, 16:9‑Version
- Auszeichnung Silber auf dem »FantEx Festival«, Waiblingen 2013, 16:9‑Version
- Screening zur »KurzFilmNacht – Best-of FILMthuer.2013«, Publikumslieblinge im Freiluftkino, Marktplatz Jena 2013, 16:9‑Version
- Screening auf dem »Kunstrasen Festival 2013«, Erfurt 2013, 16:9‑Version
- Screening auf der »Quellinale 2013«, Göpfersdorf 2013, 16:9‑Version
- Screening auf der »Polynome presentation 2014«, Montréal 2014, Fulldome-Version
Der Blumentopf
— Drama, 2013, von echten Erlebnissen inspiriert, mit einem Hund als Star.
Kurzfilm nach wahrer Begebenheit, in der ein kleiner Hund zur entscheidenden Größe wird: Der Einbruch während einer Beerdigung scheint so verwerflich wie geschickt — bis ein unerwarteter Hausbewohner in Erscheinung tritt …
Kurzfilm von Sönke Hahn und Katarina Sengstaken, 2013
Hauptdarsteller: Martin Bertram
- Screening »XIII St. Petersburg International Festival of Debut and Student Films BEGINNING 2014« St. Petersburg, Russland 2014
- Screening »Queen City Film Festival« Cumberland, Maryland, USA 2014
- Screening »Purbeck Film Festival« Wareham, Dorset, England 2014
- Screening »Quellinale 2014« Garbisdorf, Göpfersdorf,
- Screening »Viewster Online Film Fest 4« 2014
- Screening »Filmthuer 2014« Jena
- Screening »BYOB goes ZKM 2015« Karlsruhe
- Screening »BDFA Bundesfilmfest 2015« Schrobenhausen
Nox Lucida
— Science-Fiction-Drama, 2011; etwas lang, aber atmosphärisch und mit einem Twist sowie einem Hauch von Trash
laute stille…
heiße kälte…
konfuse klarheit…
bei heller nacht…
Ein unwirklicher Planet, ein Astronaut ohne Erinnerung auf der Suche nach Hilfe und seinem verschütteten Gedächtnis…
—TV-Ausstrahlung (Kabel und Stream) pier111.tv, 2013
Habitat 2
— Drama/Thriller, 2015–17; Einblick in ein Serienkonzept, Teil meiner Doktorarbeit
Was-wäre-wenn-Szenario in den 1980er Jahren: Wir erwachen gemeinsam mit der Hauptprotagonistin in einem Bunker, einer Luftschleuse — dem Regierungsbunker der DDR. Der Kalte Krieg scheint zu einem heißen geworden zu sein: Was ist mit Freunden und Familie außerhalb des Bauwerks geschehen, was wird mit den Bewohnern des Bunkers geschehen? Die Ressourcen sind begrenzt, »oben« ist eine nukleare Zerstörung zu erwarten. Trotz dieses Einschnitts ist alte Welt und der Totalirismus lediglich in einen Mikrokosmos, in den Bunker, transferiert: die Kontrolle über andere, differente Ränke, ein unterschiedlicher sozialer Status in Kombination mit der persönlichen Agenda des ein oder anderen — um das Vorher zu bewahren, eine neue Welt zu bauen oder das Beste aus der Situation zu holen … Doch etwas scheint seltsam … einige Personen scheinen mehr über das zu wissen, was sich im Bunker ereignet und da draußen geschieht … oder passiert gar nichts?
Zweite künstlerische Arbeit im Rahmen der Dissertation — in Narration, Inhalt und Ästhetik: Auseinandersetzung mit der Heterotopie nach Foucault. In diesem Rahmen findet auch eine Beschreibung der fatalen Mechanismen von Extremismus statt: https://e‑pub.uni-weimar.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/3711
Eine deutsche Jagdgeschichte.
— Drama mit Horror-Elemente, 2012; Animationen und Realfootage kombiniert
Zeichnungen und Notizen liegen verteilt auf dem Waldboden. Es sind diese Zeichnungen, die zu den Ereignissen führen, die über fünf Tagen zuvor ihren Anfang nahmen und bis in die Gegenwart nachwirken… Der Kurzspielfilm handelt von drei Jägern. Er schildert das Aufeinandertreffen der drei in einem Waldgebiet. In einem Wechselspiel aus Animationen und Realbild wird der Zuschauer auf eine scheinbar endlose Reise geschickt. Eine Reise, die endet, wie sie anfängt, keine Ende zu kennen scheint: Zeichnungen und Notizen liegen verteilt auf dem Boden eines Waldes. Es sind diese animierten Zeichnungen …
Auf abstrahierte Weise, mit surrealer bis drastischer Note thematisiert der Film das immerwährende Phänomen der moralischen Überheblichkeit — aus einer kritisch-künstlerischen Perspektive: Im Glauben an die jeweils eigene »weiße Weste« offenbart sich nicht selten eine Jagd, bei der nicht ersichtlich ist, wer Jäger, wer Beute ist: bedenkliche, radikale und bisweilen fataken Verhaltensmuster treten in Erscheinung, wenn nur in Schwarz und Weiß gedacht wird statt Graustufen zu akzeptieren, ein Zusammenleben wird damit immer schwerer …
- TV-Ausstrahlung (Kabel und Stream) pier111.tv, 2012
- Screening »zwerkwerk – die 12. oldenburger kurzfilmtage« Oldenburg (OLDB), 2012
- Screening »Filmthuer Filmfestival« Jena, 2013
- Auszeichnung Silber auf dem »FantEx Filmfestival« Waiblingen, 2013
- Screening (als Hauptfilm) »Kunstrasen Festival 2013« Erfurt, 2013
- Screening »Viewster Film Festival: Be afraid. Be very afraid.« 2014
- Screening »Quellinale 2014« Garbisdorf, Göpfersdorf
Los geht’s — Link zur Playlist
externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=GcTArWV9QcE&list=PLl1L5tPZZF–UBHpQ-sh4c_RCKuNQ5sGa